Sparplan oder Einmalanlage? Die Vor- und Nachteile

Sparplan-oder-Einmalanlage

Sparplan oder Einmalanlage? Im Rahmen eines Investments stehen Anlegerinnen und Anleger vor der Entscheidung, ob sie ihr Geld lieber als Einmalanlage investieren oder einen Sparplan wählen. Wir erklären die Unterschiede zwischen den beiden Arten, wann und für welche Investoren sich Sparplan und Einmalanlage eignen und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Bei der Entscheidung, welche der beiden Möglichkeiten sich für die individuelle Geldanlage eignet, sollten Anleger vor allem auf ihr Ziel, das Budget und ihren Zeithorizont achten. Wer regelmäßig lieber kleinere Beträge investieren möchte, für den eignet sich ein Sparplan. Für diejenigen, die z. B. aufgrund eines Erbes einen hohen Betrag für die Geldanlage zur Verfügung haben, bietet sich eine Einmalanlage an. Man muss sich auch gar nicht entscheiden zwischen Sparplan oder Einmalanlage – eine Kombination aus beiden ist ebenfalls möglich.

Autor: Fritz Fröhlich

Lesezeit: 7 Min.

05. Juli 2023

Was ist eine Einmalanlage?

Falls Sie bereits einen gewissen Betrag angespart haben oder durch eine Schenkung bzw. eine Erbschaft Geld zur Verfügung haben, lohnt sich eine Einmalanlage für Sie. Dabei investieren Sie einen einmaligen Betrag in Wertpapiere, Kryptowährungen, Immobilien, Rohstoffe oder eine andere Assetklasse ihrer Wahl.

Um mit dem Investment zu starten, brauchen Anlegerinnen und Anleger ein Depot bei einer Bank oder einem Online-Broker. Werden die erzielten Erträge automatisch wieder angelegt, anstatt ausgezahlt, profitieren Investoren beim Zinseszinseffekt

Wie funktioniert ein Sparplan?

Der Unterschied zur Einmalanlage besteht bei einem Sparplan darin, dass regelmäßig, in der Regel kleinere Beträge, automatisch eingezahlt werden. Das kann z. B. monatlich sein oder im Quartal. Die Höhe der Beträge kann individuell festgelegt werden, allerdings verlangen viele Anbieter einen monatlichen Mindestsparbetrag zwischen zehn bis 50 Euro.

Sparpläne gibt es für verschiedene Anlageformen, z. B. Fonds, ETFs, Immobilien und Aktien. Die Ziele der Investoren können dabei unterschiedlich sein: Generell kann der Vermögensaufbau im Fokus stehen oder auch die Altersvorsorge. Für beide und weitere Ziele eignet sich ein Sparplan.

Vermögensaufbau ist mit einem Sparplan schon mit kleinen Beträgen möglich und daher auch für junge Menschen in Ausbildung oder Studium, frisch gebackene Eltern oder Berufsanfänger zu empfehlen. Mit dem digitalen Vermögensverwalter growney können Anleger bereits ab 25 Euro monatlich in Sparpläne einzahlen. Wer früh mit der Geldanlage startet, kann über die Jahre ein beträchtliches Vermögen aufbauen.

Die Vor- und Nachteile beider Anlageformen im Überblick

Bei der Frage „Sparplan oder Einmalanlage“ hilft ein Vergleich von Vor- und Nachteilen der beiden Möglichkeiten.

Einmalanlage

Vorteile

  • Spareffekte sind durch die hohe Einstiegssumme häufig höher als beim Sparplan
  • Erwischen Anleger den richtigen Einstiegspunkt, profitieren sie maximal vom Zinseszinseffekt
  • Auch geeignet für die mittelfristige Geldanlage

Nachteile

  • Der Einstiegszeitpunkt ist wichtiger als beim Sparplan, da Anleger den gesamten Betrag auf einmal investieren – bei niedrigen Kursen empfiehlt es sich, mit der Geldanlage zu warten
  • Eine breite Streuung ist schwieriger als bei einem Sparplan

Sparplan

Vorteile

  • Sparen ist schon mit kleinen Beträgen möglich
  • Intervall und Ratenhöhe können individuell festgelegt werden
  • Die eingezahlten Beträge können bei Bedarf reduziert, erhöht oder auch ausgesetzt werden
  • Geeignet für den Vermögensaufbau generell und z. B. die Altersvorsorge im Speziellen
  • Anleger können jederzeit starten, da bei niedrigem Kurs weniger Anteile und bei hohem Kurs viele Anteile gekauft werden

Nachteile

  • Mitunter versteckte Gebühren möglich
  • Sparpläne werden nicht für alle Assetklassen angeboten

Sparplan oder Einmalanlage: Was ist besser?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Je nach Budget, Anlageziel und Anlagehorizont eignet sich die eine Form besser als die andere.

Haben Sie durch Erbschaft oder Ansparen einen hohen Betrag zur Verfügung und bewegen sich die Kurse am Kapitalmarkt gerade auf einem sehr guten Niveau, lohnt sich eine Einmalanlage. Möchten Sie dagegen langfristig und flexibel einen überschaubaren Betrag investieren, empfiehlt sich ein Sparplan.

Da die Entwicklungen am Kapitalmarkt nicht vorhersehbar sind, kann niemand mit Sicherheit sagen, welche Form der Geldanlage am Ende die bessere ist. Grundsätzlich gilt ohnehin für beide: Je länger sie laufen, desto besser. Langfristigkeit zahlt sich aus, da Kursschwankungen ausgeglichen werden, wenn Sie Ihr Investment langfristig halten.

Fazit

Sparplan oder Einmalanlage? Investorinnen und Investoren müssen individuell je nach Budget, Anlageziel und Anlagehorizont entscheiden, welche Form besser passt.

Wer einen hohen Betrag zur Verfügung hat, den er investieren kann, sollte das per Einmalanlage tun und profitiert im besten Fall in besonderem Maß vom Zinseszinseffekt. Wer allerdings nicht über einen hohen Anlagebetrag verfügt, sollte stattdessen auf einen Sparplan setzen. Dabei zahlen Anleger regelmäßig kleine Beträge ein.

Welche Form der Geldanlage mehr Rendite abwirft, kann niemand mit Sicherheit voraussagen. Historische Zahlen zeigen allerdings, dass die Wertentwicklung bei Einmalanlagen häufig besser war als bei Sparplänen. Dennoch sollten sich Anleger, je nach ihrer Situation, für die eine oder andere Form entscheiden oder im besten Fall beide kombinieren.

Spezialtipp: Welche Arten von Sparplänen gibt es?

Es existieren verschiedene Arten von Sparplänen. Neben den staatlich geförderten Riester-Sparplänen gibt es noch Sparpläne ohne Förderung. Dazu zählen u. a. Bank-, Fonds-, ETF- und Immobiliensparpläne.

Banksparpläne punkten aufgrund der gesetzlichen Einlagensicherung mit Sicherheit. Allerdings dürfen Sparer hier keine hohen Zinsen und damit keine nennenswerte Rendite erwarten.

Bei einem Fondssparplan werden Anteile an Investmentfonds gekauft. Diese wiederum investieren in Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen. Durch das Fondsmanagement kommen allerdings höhere Kosten auf Anleger zu als bei anderen Sparplänen.

Mit einem Sparplan in ETFs setzen Investoren auf börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Fund = ETF). Dabei erwerben sie Anteile an diesen Fonds, deren Wertentwicklung sich an der des zugrundliegenden Index orientiert. Der Vorteil von ETF-Sparplänen liegt in den geringen Kosten, der Flexibilität, Einfachheit und Risikostreuung.

Immobilien-Sparpläne machen die Geldanlage in Immobilien-Fonds, digitale Immobilien-Investments oder Immobilien-ETFs möglich. Die zu erwartende Rendite ist in der Regel nicht so hoch wie z. B. bei Fondssparplänen, bewegt sich aber dennoch im guten Bereich.

Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, welche Form der Geldanlage für Sie geeignet ist, fragen Sie bei Ihrem Finanzberater oder Ihrer Bank nach. Die Finanzexperten von LAIQON legen Ihr Vermögen für Sie zielgerichtet an und verwalten es. Renditestarke Strategien stehen dabei im Vordergrund – stets auf Basis Ihrer Risikobereitschaft, Ihres Anlagehorizonts und Ihrer Ziele.

FAQ zu Sparplan und Einmalanlage

Das ist möglich und durchaus empfehlenswert, da Sie so die Vorteile beider Anlageformen kombinieren. Durch die Einmalanlage profitieren Sie vom Zinseszinseffekt, durch den Sparplan vom Cost-Average-Effekt. Außerdem entsteht durch das Investieren in einen Sparplan eine gewisse Sparroutine. Auch beim Kombinieren von Einmalanlage und Sparplan sollten Sie aufs Diversifizieren achten, also Ihr Risiko breit streuen.

Beim Durchschnittskosteneffekt, dem sogenannten Cost-Average-Effekt, profitieren Sie bei Sparplänen davon, dass Sie Anteile zu einem durchschnittlichen Preis erwerben. Konkret bedeutet das, dass Sie bei niedrigen Kursen automatisch mehr Anteile kaufen als bei höheren Kursen. Der Betrag, den Sie zahlen, bleibt stets gleich, aber Sie erhalten mal weniger, mal mehr Anteile. Haben Sie günstig sehr viele Anteile erworben, steigt die Wertentwicklung Ihrer Geldanlage, sobald die Kurse steigen. Verluste durch konstant fallende Kurse sind geringer als bei einer Einmalanlage. Dafür wirkt sich bei ihr der Zinseszinseffekt aus, vor allem, wenn die Kurse dauerhaft steigen.

Nein, steuerliche Unterschiede gibt es nicht. Für alle Kapitalerträge aus der Geldanlage müssen Sie Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zahlen. Der Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent und ggf. die Kirchensteuer kommen noch hinzu.

Die Kosten zwischen Einmalzahlung und Sparplan sind relativ ähnlich. Wie hoch genau, müssen Sie individuell bei Ihrer Bank oder Ihrem Broker erfragen. Sie verlangen Gebühren – sowohl für Einmalanlage als auch für Sparpläne. Vergleichen Sie die Kosten, die die Anbieter auflisten. Mitunter steigen Ordergebühren je höher die Summe ist, die Sie investieren.

Vergleicht man Daten aus der Vergangenheit zeigt sich, dass die Einmalzahlung aufgrund des Zinseszinseffektes eine bessere Wertentwicklung und damit eine höhere Rendite verspricht.

Das könnte Sie auch interessieren

Sie möchten noch mehr zum Thema Geldanlage, Chancen und Risiken an den Finanzmärkten oder Sparplänen erfahren? Dann finden Sie hier weitere nützliche Tipps in unseren Ratgebern.

Weitere Ratgeber

Kontakt Newsletter