Vermögensaufbau – so finden Sie die richtige Geldanlage

Wer träumt nicht davon, sein Kapital zu vermehren, um sich große und kleine Träume zu erfüllen und im Alter abgesichert zu sein? Wer nicht gerade mit einem ausgiebigen Erbe gesegnet ist oder eine hohe Summe im Lotto gewonnen hat, muss andere Wege finden, um Vermögen aufzubauen. Der Vermögensaufbau ist nicht schwer und lohnt sich auch mit kleinen Sparraten und sogar noch im Alter.

Autor: Manuel Woelki

Lesezeit: 8 Min.

18. April 2023

Was ist Vermögensaufbau und wieso ist er sinnvoll?

Vermögensaufbau meint nichts anderes als das schrittweise Ansammeln von Geld. Entweder einmalig oder im besten Fall regelmäßig legt man einen Teil seines Einkommens an und lässt das Geld automatisch für sich arbeiten. Dabei sollte die Geldanlage Erträge erwirtschaften, damit sich Ihr Kapital vermehrt.

Der Begriff Vermögen definiert den Geldbetrag, den man zur Verfügung hätte, wenn man all seinen Besitz verkauft, abzüglich eventueller Schulden. Der Vermögensaufbau hat zum Ziel, diesen Betrag über einen längeren Zeitraum nach und nach zu erhöhen. Je nach Lebenssituation gibt es dafür verschiedene Anlagestrategien.

Vermögen aufzubauen, gibt Ihnen die Möglichkeit, sich Ihre Wünsche zu erfüllen: Sei es der Kauf einer Immobilie, der Start eines eigenen Geschäftes oder eine Weltreise. Der Vermögensaufbau kann auch Ihrer Absicherung im Alter dienen.

Anlageklassen beim Vermögensaufbau und ihre Vor- und Nachteile

Vermögenswerte wie Aktien, Immobilien oder auch ein wertvolles Gemälde lassen sich nach ähnlichem Risiko und ähnlicher Rendite in die sogenannten Anlageklassen gruppieren. Zu den wichtigsten und bekanntesten zählen: Aktien, Anleihen, Immobilien, Geldmarkt, Rohstoffe, Kryptowährungen, alternative Investments und Sammlerstücke.

Die Anlageklassen unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, so dass sich Anlegerinnen und Anleger vor dem Vermögensaufbau überlegen sollten, welche Anlageklassen zu ihren Bedürfnissen, ihrer Lebenssituation und ihrem Sicherheitsempfinden passen.

Aktien

Wer Aktien eines Unternehmens kauft, wird Miteigentümer und profitiert von positiven Geschäftsentwicklungen. Aktien sind vor allem für Anlegerinnen und Anleger geeignet, die ihr Geld über einen langen Zeitraum investieren wollen. So können Kursschwankungen ausgeglichen werden. Das Risiko eines Kursabfalls ist selbstverständlich gegeben – es wird aber durch die lange Laufzeit ausgeglichen. gestreute börsengehandelte Fonds (Exchange-traded funds, kurz: ETFs)

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich Aktienkurse auch von drastischen Kurseinbrüchen erholt habe. Private Investoren dürfen in Krisenzeiten nicht auf das Geld angewiesen und müssen in der Lage sein, die Krise auszusitzen. Wem das gelingt, dem winken am Aktienmarkt die höchsten Renditen aller Anlageklassen – die durchschnittliche Renditeannahme liegt bei 5 Prozent.

Aktien eignen sich demnach für Anleger mit einer höheren Risikobereitschaft und der Möglichkeit, ihr Geld lange anzulegen.

Anleihen

Festverzinsliche Wertpapiere, auch Anleihen genannt, werden von Staaten oder Unternehmen ausgegeben, um Kapital zu generieren. Anlegerinnen und Anleger gewähren dem Schuldner quasi einen Kredit, der zzgl. Zinsen zurückgezahlt werden muss. Kurze Laufzeiten unter zwei Jahren und eine sehr gute Bonität des Unternehmens oder des Staates bieten das geringste Risiko. Geringes Risiko geht immer auch mit niedrigeren Renditechancen einher. Die durchschnittlich angenommene Rendite liegt bei 0,5 Prozent.

Anleihen eignen sich vor allem für Anleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis und für kurz- bis langfristige Geldanlagen.

Geldmarkt

Zum Geldmarkt gehören Tagesgeldkonten und Festgeldkonten sowie Geldmarktfonds. Investoren können das Tagesgeldkonto nutzen, um ihren Notgroschen zu „parken“, damit sie im Notfall liquide sind. Renditen waren auf dem Geldmarkt in den vergangenen Jahren durch die Nullzinspolitik nicht gegeben. Mittlerweile gibt es zwar wieder Positivzinsen auf Tagesgeldkonto und Co. Allerdings gleichen diese die aktuell hohe Inflation nicht aus.

Langfristig gesehen verliert Ihr Geld auf dem Tagesgeldkonto an Wert – das können auch die Zinsen nicht ausgleichen. Eine weitere Option bieten die Geldmarktfonds, die in verschiedene Geldmarktinstrumente wie zum Beispiel Tagesgelder investiert sind. Sie sind schwankungsarm, bieten aber auch nur niedrige Erträge.

Der Geldmarkt kann sich für vorsichtige Anleger eignen, bietet allerdings kaum Renditen.

Immobilien

Neben der eigenen Immobilie bieten Immobilienfonds die Möglichkeit auf diese Anlageform zu setzen. Anleger investieren dabei zum Beispiel in Hotels, Bürogebäude und Einkaufszentren. Man geht bei Immobilienfonds von einer durchschnittlichen Rendite von 2 Prozent aus – weniger als bei Aktien. Dafür sind Immobilienfonds auch nicht so volatil wie Aktien.

Immobilien eignen sich für langfristige Anlagen und für Anleger mit einer mittleren Risikobereitschaft.

Rohstoffe

Öl, Holz, Gold – Rohstoffe sind eine Anlageklasse mit einigen Fallstricken. Zahlreiche Faktoren können den Preis von Rohstoffen beeinflussen. Ein Investment, das sichere Rendite über einen langfristigen Zeitraum bietet, gibt es bei Rohstoffen nicht. Das zeigt ein Rückblick ins Jahr 2022: Gold galt lange als sicherer Hafen. Durch die Zinsanhebungen der Zentralbanken wandten sich viele Anleger vom Gold ab, denn Zinsen gibt es bei dem Edelmetall nicht. Der Goldkurs brach daraufhin massiv ein. Rendite können Investoren allerdings nur bei steigenden Kursen erwarten.

Als Anlageklasse sind Rohstoffe für Privatanleger vor allem als Beimischung zu empfehlen, als Einzelanlage nur bedingt.

Die passende Anlageklasse finden

Bevor Sie nun die eine Anlageklasse auswählen, die Ihrer Meinung nach am besten passt, bedenken Sie, dass es auf die richtige Mischung ankommt. Niemals sollten Sie nur auf eine der Anlageformen setzen – das Risiko wäre zu hoch.

Streuen Sie Ihr Kapital, indem Sie den richtigen Mix der Anlageklassen, die sogenannte Asset-Allokation, finden. Verschiedene Anlageformen bieten Ihnen die Produkte von LAIQON. Mit ihnen können Sie unterschiedliche Wege des Vermögensaufbaus einschlagen. Wir ermöglichen Ihnen mit dem LAIQON Wealth Management eine ganz individuelle Art des Vermögensaufbaus. Oder Sie setzen auf Digital Wealth – mit den digitalen Anlagelösungen LAIC und growney. 

Was ist der Vorteil langer Laufzeiten beim Vermögensaufbau?

Legen Sie Ihr Geld langfristig an, profitieren Sie vom sogenannten Zinseszinseffekt. Die Zinsen, die Sie erhalten, werden wiederum mitverzinst. Bei einem Zinssatz von 2 Prozent werden aus 1.000 Euro nach zehn Jahren 1.219 Euro. Liegt der Zinssatz dagegen bei 5 Prozent sind es schon 1.629 Euro. Würde man das Geld 40 Jahre lang anlegen, hätte man sein Vermögen bei einem Zinssatz von 5 Prozent auf 7.040 Euro erhöht. Man spricht hier vom exponentiellen Wachstum. Wenn Sie nun über 40 Jahre jährlich 1.000 Euro anlegen, wachsen die investierten 40.000 Euro beim 5 Prozent-Zinssatz auf stolze 126.840 Euro.

Investieren Sie in Aktienfonds, können Sie die gesamte Dividende reinvestieren, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs) wählen Sie am besten thesaurierende Varianten. Hier wird die Dividende automatisch wiederangelegt. Aufgrund der möglichen Schwankungen bei Aktienfonds und Co. sollte man immer bedenken, dass sich der Wert der Geldanlage reduzieren kann, falls man das Geld zu einem Zeitpunkt benötigt, an dem die Kurse gerade im Tief sind. Dafür profitieren private Investoren, die mittels eines Sparplans regelmäßig Geld anlegen vom Cost-Average-Effekt. Damit gleichen sie Kursschwankungen aus, da bei niedrigen Kursen mehr Anteile gekauft werden.

Vermögensaufbau und Inflation – was gibt es zu beachten?

Die Inflation frisst unser Geld auf. Liegen die Zinsen, die Sie im Rahmen Ihres Vermögensaufbaus bekommen unter der Inflationsrate, verringert sie den Wert Ihrer Geldanlage. Wenn Sie also von Ihrem Zinssatz die Inflationsrate abziehen, erhalten Sie den inflationsbereinigten Zinssatz.

Bei den meisten Anlegern dürfte er 2022 bei einer Rekordinflation von über 10 Prozent ins Minus gerutscht sein. Eine breite Streuung ist daher bei Ihrer Geldanlage zum Vermögensaufbau wichtig. Verteilen Sie Ihr Kapital auf unterschiedliche Anlageklassen, Branchen, Länder usw. So profitieren Sie unter Umständen von besonders positiven Entwicklungen, die Ihren Zinssatz ein wenig nach oben treiben.

Vermögensaufbau mit 30 und mit 50 – unterschiedliche Strategien

Je nach Alter und Lebenssituation bieten sich unterschiedliche Anlagestrategien für den Vermögensaufbau an. 30-Jährige können noch höhere Risiken eingehen, sollten also bei ihrer Strategie auf einen hohen Aktienanteil achten. Mit fortschreitendem Alter sollte die Verteilung zwischen renditestarken und renditeschwachen Anlagen ausbalanciert werden, um etwas mehr Stabilität zu gewährleisten.

5 goldene Regeln beim Vermögensaufbau

1. Zahlen Sie Schulden ab und legen Sie einen Notgroschen an

Bevor Sie an die Geldanlage denken, sollten Sie zunächst etwaige Schulden abbezahlen und zusätzlich ein finanzielles Polster schaffen. Als Faustregel spricht man von drei Bruttomonatsgehältern, die als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto gelagert werden sollen. So sind Sie auf der sicheren Seite, falls es zu unvorhergesehenen Ausgaben kommt.

2. Definieren Sie Ihr Anlageziel

Was ist das Ziel Ihres Vermögensaufbaus? Wollen Sie Geld fürs Alter anlegen oder wollen Sie in fünf Jahren ein Haus kaufen? Je nach Ziel sind die gewählten Anlageformen und Anlagestrategien andere.

3. Legen Sie fest, wie viel Sie anlegen möchten

Möchten Sie einen Einmalbetrag anlegen, monatlich in einen Sparplan investieren oder ist ein Mix aus beidem das Richtige? Wie hoch sollen Einmalbetrag und Sparrate sein?

4. Ermitteln Sie Ihre Risikobereitschaft

Sind Sie risikoavers, sollten Sie auf Anlageklassen setzen, deren Fokus auf Sicherheit liegt. Bedenken Sie, dass Sicherheit in der Regel auf Kosten der Rendite geht.

5. Wählen Sie verschiedene Anlageformen und achten Sie auf die Gebühren

Mischen Sie unterschiedliche Anlageklassen und wählen Sie Anlagen mit geringen Gebühren. Hohe Gebühren schmälern Ihren Vermögensaufbau.

Spezialtipp: Vermögen aufbauen mit wenig Geld

Auch mit wenig Geld lässt sich erfolgreich Vermögensaufbau betreiben. Nutzen Sie einen Sparplan, den Sie bei vielen Anbietern bereits mit einem geringen monatlichen Betrag abschließen können. Der digitale Vermögensverwalter growney (interne oder externe Verlinkung) bietet beispielsweise Sparpläne ab 25 Euro monatlich an. Gerade junge Leute sollten sich mit dem Thema Vermögensaufbau auseinandersetzen und am besten so früh wie möglich starten. Denn je länger man Zeit hat, sein Kapital zu vermehren, desto geringer müssen die Beträge sein.

FAQ zum Vermögensaufbau

Sie können immer mit dem Vermögensaufbau beginnen, allerdings sollten Sie so früh wie möglich anfangen. Denn wer früher anfängt, muss weniger anlegen.

Wichtig ist, dass Sie sich über Ihre finanzielle Situation im Klaren sind. Haben Sie Kredite, die getilgt werden müssen? Können Sie auf eine finanzielle Rücklage zurückgreifen? Wie viel können Sie monatlich anlegen? Diese Fragen sollten Sie für sich beantworten, bevor Sie starten.

Das hängt von der Anlagestrategie und den Anlageklassen ab, die Sie wählen. Informieren Sie sich im Vorfeld über die anfallenden Gebühren wie Transaktionsgebühren, Ausgabeaufschläge oder Depotführung.

Nein, es gibt – je nach Anlageziel, Lebenssituation und Alter – viele verschiedene Anlageformen, die Sie nutzen können. Wichtig ist eine breite Streuung. Setzen Sie nicht alles auf ein Pferd.

Das hängt zum einen davon ab, wie viel sie initial und auch zukünftig anlegen und über welchen Zeitraum Sie investieren. Außerdem ist entscheidend, welche Anlageklassen in Ihrem Portfolio vorhanden sind. Versuchen Sie möglichst vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

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