ETF kaufen: Welcher ETF ist der Beste?

Den besten ETF kaufen

ETFs sind keine Modeerscheinung, sondern ein Anlageprodukt mit einer erfolgreichen Geschichte. Die ersten ETFs wurden bereits in den 1990er-Jahren in den USA gehandelt. Ziel war es, das Risiko von Verlusten an der Börse zu minimieren. Seitdem werden ETFs weltweit immer populärer, da auch Anlegerinnen und Anleger mit wenig Erfahrung einfach vom ETF kaufen profitieren können, anstatt „nur“ zu sparen.

2005 gab es laut Statista knapp über 400 ETFs weltweit; Ende 2021 waren es über 8.500 börsengehandelte Indexfonds. Das Anlagevolumen steigt ebenfalls regelmäßig – ETFs erleben einen echten Siegeszug.

Autor: Fritz Fröhlich

Lesezeit: 10 Min.

19. Februar 2023

Was sind ETFs?

Ein ETF ist ein passives Anlageprodukt, das Anlegern kostengünstig und relativ einfach die Möglichkeit der Geldanlage bietet. Die Abkürzung steht für Exchange Traded Funds, also börsengehandelter Indexfonds. ETFs bilden passiv einen bestimmten Index nach, zum Beispiel den Dow Jones, den DAX oder den MSCI World. Ein börsengehandelter Indexfonds entwickelt sich in der Regel so wie der Index, dem er zugrunde liegt und erzielt somit auch die gleiche Rendite.

Anders als beim Kauf von Aktien investieren Privatanleger mit ETFs in mehrere Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen wie Immobilien. Das Risiko sinkt, da es auf verschiedene Unternehmen, Branchen, Länder etc. verteilt wird. Mehrmals im Jahr wird überprüft, welche Wertpapiere der Index beinhaltet. Gibt es Änderungen, werden diese auch im ETF nachgezogen.

Physischer vs. synthetischer ETF

Die Anbieter nutzen bei der Indexabbildung zwei Replikationsmethoden – die physische und die synthetische. Dadurch stellen sie sicher, dass sich der ETF stets parallel zum Index entwickelt. Die Methoden der Ertragsverwendung unterscheiden sich in den Titeln, die sie enthalten.

Bei der physischen Replikation sind alle Titel des Indexes ebenfalls im ETF vorhanden. Anders bei der synthetischen Replikation: Hier wird der Index über ein Tauschgeschäft, den sogenannten Swap, nachgebildet. Der ETF investiert also nicht direkt in die im Index enthaltenen Titel.

Viele Privatanleger setzen auf physisch replizierende ETFs, doch auch SWAP-ETFs haben Vorteile. Für welche Replikationsmethode man sich entscheidet, hängt von der Risikobereitschaft und dem individuellen Anlageziel ab.

Ausschüttender vs. thesaurierender ETF

Einen weiteren Unterschied gibt es bezüglich der Dividenden. Diese können entweder wieder angelegt oder an den Anleger ausgeschüttet werden. Ausschüttende ETFs haben den Vorteil, dass die Dividende direkt genutzt werden kann. Thesaurierende ETFs, bei denen das Geld wieder angelegt wird, punkten mit dem Zinseszinseffekt. Die wieder angelegte Dividende profitiert von der Wertentwicklung des ETFs.

Vorteile von ETFs

Wenn Sie einen ETF kaufen, profitieren Sie von verschiedenen Vorteilen. Zu den wichtigsten gehören die folgenden:

Reduziertes Risiko

Ein Index bildet immer verschiedene Unternehmen ab – egal, ob es sich um Aktien, Anleihen oder eine andere Anlageklasse handelt. Durch diese breite Streuung mindern Sie bei der Geldanlage in ETFs Ihr Risiko, da Sie sich nicht nur von einem oder wenigen Unternehmen abhängig machen.

Geringe Kosten

Im Vergleich zu anderen Produkten der Geldanlage profitieren Investorinnen und Investoren von geringen Kosten beim ETF-Kauf. Die laufenden Kosten betragen im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds, in denen ein Fondsmanager die Verwaltung übernimmt, deutlich weniger.

Ein Blick auf die Gesamtkostenquote (TER = Total Expense Ratio) gibt Investoren Auskunft über die prozentuale Höhe der durch die ETF-Kosten geminderten Rendite. In der TER sind in der Regel alle Gebühren enthalten, bis auf die Transaktionskosten, die beim An- und Verkauf von Wertpapieren anfallen. Ihr Broker gibt Ihnen Auskunft über die anfallenden Kosten, wenn Sie einen ETF kaufen.

Einfach zu verstehen

Sie müssen kein Finanzgenie sein, um ein sinnvolles ETF-Portfolio zu erstellen. Dennoch ist es ratsam, sich über das Produkt zu informieren, bevor Sie einen ETF erstehen. Was verbirgt sich hinter dem ETF? Welchen Anlageschwerpunkt hat er und wie setzt er sich zusammen?

Anleger sollten stets nur in Produkte investieren, die Sie auch verstehen. Im Internet finden Sie zahlreiche ETF-Vergleiche und die dazugehörigen Fakten. Auch im Zuge einer Beratung können Sie diese Fragen klären. Im Gegensatz zu anderen Anlagemöglichkeiten ist ein ETF ein transparentes, leicht zu verstehendes Produkt zum Investieren.

Flexibilität

Einen ETF kaufen oder auch verkaufen können Investorinnen und Investoren innerhalb von Sekunden während der Börsenöffnungszeiten.

Sicherheit

Das Kapital, das Anleger in ETFs investieren, wird als Sondervermögen gehandelt und ist daher auch bei Insolvenz des Anbieters geschützt. Um sicherzustellen, dass das Geld der Investoren gesichert ist, müssen ETF-Anbieter es getrennt vom Unternehmensvermögen aufbewahren. Meistens nutzen sie dazu eine Partnerbank.

In dem recht unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz des Anbieters ist die Partnerbank verpflichtet, die Verwaltung der ETFs zu übernehmen. Das kann dauerhaft passieren oder so lange, bis ein anderer Anbieter die Fondsanteile kauft. Auch, wenn die Depotbank bankrott gehen sollte, ist das Kapital der Anlegerinnen und Anleger geschützt. Die Fondsanteile werden in diesem Fall von einem Treuhänder verwahrt. Aus diesen Gründen sind Sie bei einer Anbieter- oder Bankpleite mit einem ETF-Kauf auf der sicheren Seite, was Ihre Finanzen bzw. Ihr angelegtes Kapital betrifft.

Nachteile von ETFs

Ein Risiko bleibt

Im Gegensatz zu klassischen Produkten zum Sparen, gehen Sie ein höheres Risiko ein, wenn Sie einen ETF kaufen. Denn Anleger investieren ihr Geld am Kapitalmarkt, was immer ein Marktrisiko (die Schwankungen am Börsenmarkt) mit sich bringt. Dafür winken bei Tagesgeld und Co. deutlich geringere Renditen.

ETFs sind volatil

Vor dem ETF-Kauf sollten Sie bedenken, dass es auch bei den börsengehandelten Indexfonds zu Schwankungen kommen kann. In Krisenzeiten kann es sein, dass der Kurs eines ETFs lange fällt, manchmal über Jahre hinweg.

Daher ist ein Investment in ETFs nur sinnvoll, wenn es langfristig angelegt ist, denn über einen langen Zeitraum haben sich die Kurse stets wieder erholt, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Benötigen Sie kurzfristig Geld, eignet sich der ETF-Kauf eher nicht, da Sie womöglich genau dann über Ihre Finanzen verfügen müssen, wenn der Kurs gefallen ist.

Kein Stimmrecht

Anders als beim Erwerb von Stammaktien haben Sie mit ETFs kein Mitspracherecht als Aktionär. Denn wenn Sie einen ETF kaufen, halten Sie nur Fondsanteile, nicht die Aktien selbst. Das Stimmrecht liegt bei physisch replizierenden ETFs beim Anbieter; bei synthetischen ETFs beim Aktienbesitzer.

Die besten ETFs

Wenn Sie an ETFs interessiert sind, fragen Sie sich vermutlich, welcher der Beste ist. In Anbetracht der Fülle an Produkten auf dem Markt, lässt sich diese Frage nur schwer beantworten. Weltweit gibt es mittlerweile über 8.500 ETFs, an den deutschen Börsen können 2.000 davon gehandelt werden. Wer einen ETF kaufen will, hat also die Qual der Wahl.

Wer sich nicht durch den ETF-Dschungel manövrieren will, kann auf digitale Vermögensverwalter, die sogenannten Robo-Advisors setzen. Für Privatanleger eignet sich zum Beispiel growney, einer der größten deutschen digitalen Vermögensverwalter.

Wer etwas mehr Zeit und Geduld zur Verfügung hat, kann sich natürlich auch selbst einen geeigneten ETF suchen. Im Internet finden sich viele ETF-Vergleiche und zahlreiche Empfehlungen für unterschiedliche Anlageklassen.

Gerade für diejenigen, die neu am Kapitalmarkt starten, eignet sich das Investieren in einen globalen ETF. Diese sind breit gestreut und bilden Aktien aus Industrie- und mitunter auch Schwellländern ab. Die ihnen zugrunde liegenden Indizes sind zum Beispiel der MSCI World (enthält ca. 1.600 Aktien aus Industrieländern), der MSCI All Countries World (umfasst ca. 3.000 Aktien aus Industrie- und Schwellenländern wie China und Brasilien), der FTSE Developed Index (beinhaltet ca. 2.100 Aktien aus Industrieländern) und der FTSE All-World (enthält ca. 3.900 Aktien aus Industrie- und Schwellenländern).

Die Indizes gibt es auch in nachhaltigen Varianten. Dabei werden die Unternehmen ausgesiebt, die bestimmte Kriterien in Bezug auf Nachhaltigkeit nicht erfüllen. Viele Fondsanbieter haben ETFs im Angebot, die diese weltweiten Indizes nachbilden.

ETFs kaufen: So geht's

Um einen ETF kaufen zu können, müssen Sie zunächst ein Depot eröffnen. Das geht entweder bei der Hausbank oder bei Online-Brokern. Achten Sie hierbei auf die Kosten und vergleichen Sie die anfallenden Gebühren.

Überlegen Sie anschließend, welche Anlagestrategie Sie verfolgen wollen. Hierbei spielen Anlageziel, Anlagehorizont und Risikobereitschaft eine Rolle. Wählen Sie danach den für Sie passenden Index. Überlegen Sie, wo Sie Geld anlegen möchten – weltweit, in Europa, in Industrie- oder auch in Schwellenländern etc.? Wollen Sie nachhaltig investieren?

Entscheiden Sie sich danach für einen ETF, der diesen Index abbildet. Hier sollten Sie darauf achten, dass das Volumen des ETFs mindestens 100 Millionen Euro beträgt – je größer ein Fonds ist, desto besser. Ein zusätzlich hohes Alter spricht für Zuverlässigkeit des ETFs. Noch ein Hinweis zu den Kosten: Die Gesamtkostenquote des ETFs sollte nicht mehr als 0,5 Prozent betragen.

Haben Sie sich bei all diesen Punkten entschieden, bleibt nur noch die Überlegung, ob Sie eine Einmalzahlung wählen, regelmäßig per ETF-Sparplan investieren oder auf eine Kombination aus beidem setzen. Auch hier sollten Sie die unterschiedlichen Anbieter vergleichen und ggf. nach Angeboten Ausschau halten.

Fazit zu ETFs

ETFs erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Privatanleger schätzen die breite Streuung der börsengehandelten Indexfonds, die Transparenz, Einfachheit und Flexibilität. Auch die geringen Kosten spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung zum ETF-Kauf. Besser als der Index performen können ETFs in der Regel nicht, da sie die Wertentwicklung des Indexes abbilden.

Wer als Investor Wert darauf legt, zu versuchen, den Markt zu schlagen, muss auf andere Produkte der Geldanlage setzen. Eine Möglichkeit bietet auch der LAIC ADVISOR®. Er funktioniert auf Basis von aktiv gemanagten Fonds, denen ETFs zur Kostenreduzierung beigemischt werden. Also ein guter Mix aus beiden Welten.

Spezialtipp: Die fünf wichtigsten Regeln, um Fehler beim ETF-Kauf zu reduzieren

1. Verstehen Sie, worin Sie investieren

Auch wenn ETFs ein transparentes, einfach zu verstehendes Anlageprodukt sind, sollten Sie sich die Zeit nehmen, um zu recherchieren, bevor Sie den ETF kaufen. Was verbirgt sich hinter dem ETF, wie hoch sind die Kosten und wie ist er aufgebaut? Anleger sollten stets nur in Produkte investieren, die sie auch verstehen.

2. Denken Sie ans Diversifizieren

Befinden sich in Ihrem Portfolio mehrere ETFs, sollten Sie schauen, dass diese nicht die gleichen Unternehmen beinhalten. Das führt sonst zu einer Übergewichtung, was eine geringere Streuung zur Folge hat. Übertreiben Sie es aber auch nicht.

Diversifikation ist wichtig, zu viel des Guten kann allerdings unüberschaubare Komplexität zur Folge haben, weshalb Sie unter Umständen den Überblick verlieren.

3. Vermeiden Sie aktives Handeln von ETFs

ETFs können zwar wie Aktien jederzeit an der Börse gehandelt werden, dennoch sollten Sie davon absehen, ETFs kurzfristig zu verkaufen oder zu kaufen. Gerade in Krisenzeiten reagieren Privatanleger schnell panisch und verkaufen, was sie eigentlich halten sollten. Also lassen Sie Ihre ETFs besser für sich arbeiten, anstatt zu oft einzugreifen.

4. Seien Sie nicht „Home Bias“

Investorinnen und Investoren neigen dazu, sich auf heimische Anlagen zu fokussieren und so das eigene Land höher zu gewichten. Damit sinkt allerdings die Streuung und Sie riskieren Renditeverluste. Öffnen Sie sich auch Wertpapieren aus anderen Ländern. Es lohnt sich.

5. Wechseln Sie ETFs nicht ohne Grund

Schichten Sie ihr Kapital nicht ständig um, nur, weil neue ETFs auf den Markt kommen. Es bringt nichts, jedem Trend zu folgen oder den Fonds mehrmals im Jahr zu wechseln. Das führt nur zu Transaktionskosten, die Ihre Rendite mindern. Bewahren Sie einen kühlen Kopf, wenn Sie einen ETF kaufen und investieren Sie mit ETFs besser langfristig, anstatt zu traden.

FAQ zu den ETFs

Nein, denn bei passiv verwalteten Indexfonds wird der Kurs nur einmal täglich festgelegt und alle Käufe und Verkäufe auf Basis dieses Kurses abgerechnet. Bei ETFs ist das anders – hier können Anleger auf Kursänderungen reagieren und einen ETF kaufen oder verkaufen.

Es gibt ETFs auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe; Branchen-ETFs, wie zum Beispiel aus dem Bereich Energie; ETFs auf Länder und Regionen wie Schwellen- und Industrieländer und Themen-ETFs, zum Beispiel Gesundheits-ETFs. Daneben gibt es noch spezielle ETFs, die beispielsweise in Krypto-Währungen investieren.

Achten Sie auf das Alter des Fonds, sein Volumen, die Gesamtkostenquote, die Ertragsverwendung und die Abbildungsdifferenz (Tracking Difference), also die Darstellung wie sich der ETF im Vergleich zum Index entwickelt hat, wodurch die tatsächlichen Kosten des ETFs deutlich werden. Online finden Sie zahlreiche ETF-Vergleiche, die diese Faktoren auf einen Blick darstellen. Das hilft beim ETF-Kauf.

Achten Sie auf das Alter des Fonds, sein Volumen, die Gesamtkostenquote, die Ertragsverwendung und die Abbildungsdifferenz (Tracking Difference), also die Darstellung wie sich der ETF im Vergleich zum Index entwickelt hat, wodurch die tatsächlichen Kosten des ETFs deutlich werden. Online finden Sie zahlreiche ETF-Vergleiche, die diese Faktoren auf einen Blick darstellen. Das hilft beim ETF-Kauf.

Nicht viel. Haben Sie alles angelegt, bleibt nicht mehr viel zu tun. Einmal jährlich sollten Sie die Wertentwicklung des ETFs überprüfen – viel häufiger sollten Sie das nicht machen, um nicht in Versuchung zu kommen, bei Kursschwankungen Panikverkäufe zu tätigen. ETFs sind ein passives Anlageprodukt und sollten daher auch nicht zu aktiv gemanagt werden.

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