Sparbuch-Alternative: Diese Möglichkeiten zum Geld anlegen haben Sie

Geld anlegen

Wer in Zeiten hoher Inflation oder Niedrigzinsen Vermögen aufbauen will, muss Geld investieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig und neben dem traditionellen Weg zur Bank gibt es heute zahlreiche Anbieter, die Online Investments möglich machen. Dank ihnen können Anleger bequem von zuhause zum Beispiel an der Börse investieren.

Autor: Daniel Zerbock

Lesezeit: 8 Min.

11. Mai 2023

Sparbuch-Alternative: Diese Möglichkeiten zum Geld anlegen haben Sie

Die Deutschen gelten als besonders risikoscheu, was ein Blick auf die gewählten Anlageformen zu bestätigen scheint. Noch immer wählen viele ein Sparbuch für ihre Finanzen – schließlich ist es bewährt, flexibel und vor allem sicher. Doch welche Sparbuch-Alternativen sind empfehlenswert?

Warum war das Sparbuch so lange beliebt?

Viele Kinder, die noch im letzten Jahrtausend geboren wurden, erinnern sich vermutlich an ihr Sparbuch oder haben es sogar noch. Ein kleines Büchlein, das sie stolz zur Sparkasse oder Bank getragen haben und in dem fleißig ein durch Zinsen stetig wachsendes Guthaben aufgelistet wurde.

Viele erhielten bereits zur Geburt ein Sparbuch – immerhin gab es bis Ende der 1990er-Jahre auch noch Zinsen auf das Angesparte. Die ganze Familie konnte Geld auf das Sparbuch einzahlen, es bot Sicherheit und Flexibilität. Eine Geldanlage auf dem Sparbuch war zudem unkompliziert möglich. Aus diesen Gründen galt ein Sparbuch lange als beliebte Anlageform und punktet tatsächlich auch heute noch bei vielen Deutschen.

Lohnt sich ein Sparbuch heute noch?

Das Sparbuch ist in Deutschland weiterhin recht beliebt, obwohl das Guthaben heute kaum noch verzinst wird. Bekamen Sparer früher noch 2 Prozent Zinsen oder mehr, bieten die meisten Finanzinstitute heute gerade mal knapp über 0 Prozent. In Zeiten der Zinswende gibt es Banken und Sparkassen, die den Zinssatz für ihre Sparbücher angehoben haben. Dennoch ist er mit 1 Prozent immer noch deutlich niedriger als bei Sparbuch-Alternativen wie Tages- und Festgeld. Die aktuell hohe Inflation frisst diese marginalen Zinsen ohnehin gleich wieder auf.

Auch die Flexibilität ist nicht mehr in dem Maße gegeben, wie noch vor 30 Jahren. Häufig legen Sparkassen und Banken einen Maximalbetrag fest, der pro Monat vom Sparbuch abgehoben werden darf. Für höhere Beträge werden Vorschusszinsen fällig. Die meisten Sparbücher unterliegen einer Kündigungsfrist von drei Monaten oder mehr. Überweisungen sind mit einem Sparbuch nicht möglich, es kann lediglich Geld ein- und ausgezahlt werden.

In der Vergangenheit konnten Sparbücher zudem mit der Einlagensicherung punkten: Bis zu 100.000 Euro waren staatlich gedeckt. Die Einlagensicherung gilt allerdings mittlerweile auch für Sparbuch-Alternativen. Sie ist damit kein valider Punkt mehr, sich bei der Geldanlage explizit für ein Sparbuch zu entscheiden.

Vor allem aus Gründen des Wertverlustes lohnt sich ein Sparbuch heutzutage nicht mehr. Sparbuch-Alternativen gibt es viele – mit niedrigen und hohen Renditechancen.

Die besten Sparbuch-Alternativen

Es gibt mittlerweile zahlreiche Sparbuch-Alternativen für jeden Anleger-Typ. Sicherheitsbewusste setzen auf klassische Anlageformen wie Tages- und Festgeld; diejenigen, die mehr Rendite wollen, wählen eine Geldanlage in Wertpapiere.

Tagesgeld

Tagesgeldkonten erleben aktuell, in Zeiten der Zinswende, ein neues Hoch. Die Finanzinstitute überbieten sich fast täglich mit neuen hohen Zinssätzen – über 3 Prozent sind derzeit (Stand: Mai 2023) möglich. Tendenz aktuell noch steigend. Die Banken bieten die vergleichsweise hohen Zinsen allerdings in der Regel nur für ein paar Monate an. Danach sinkt der Zinssatz dramatisch.

Dennoch macht ein Tagesgeldkonto für Anleger, die Wert auf Sicherheit und Flexibilität legen, Sinn - vor allem als Sparbuch-Alternative. Zwar werden die Zinsen durch die Inflation auch hier zunichte gemacht, dennoch ist der Zinssatz deutlich höher als beim klassischen Sparbuch. Tagesgeld ist stets verfügbar, Kündigungsfristen oder Vorschusszinsen gibt es nicht. Eine Geldanlage in Tagesgeld ist nicht spekulativ und daher sicherer als andere Anlageformen. Die zu erwartende Rendite ist daher allerdings geringer als zum Beispiel im Vergleich zu Aktien oder börsengehandelten Indexfonds (ETFs).

Kapital auf Tagesgeldkonten eines EU-Finanzinstituts ist bis zu einem Betrag von 100.000 Euro durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.

Festgeld

Auch Festgeld erlebt nach Jahren von Null- oder Negativzinsen derzeit einen Boom. Die Zinssätze sind noch einmal höher als beim Tagesgeld, dafür ist Festgeld an vereinbarte Laufzeiten gebunden. Bei den meisten Finanzinstituten lohnt sich eine Geldanlage zwischen einem und vier Jahren, denn hier ist der Zinssatz am höchsten. Zwar bleibt der Zinssatz für die Laufzeit, anders als beim Tagesgeld, unverändert. Die Zinsen sinken also in diesem Zeitraum nicht, steigen können sie allerdings auch nicht.

Festgeld ist ebenfalls eine sichere Art der Geldanlage, die Flexibilität wie beim Tagesgeld ist aufgrund der vertraglich festgelegten Laufzeit allerdings nicht gegeben. Sollte eine Auszahlung des angelegten Geldes früher notwendig sein, ist das möglich. Anlegerinnen und Anleger müssen dann allerdings in der Regel auf die Zinsen verzichten und zusätzlich Gebühren zahlen. Wer für einen bestimmten Zeitraum auf das angelegte Kapital verzichten kann und risikoreichere Anlageformen meiden möchte, für den ist Festgeld vor allem aktuell eine gute Sparbuch-Alternative.

Auch mit einem Festgeldkonto innerhalb der Europäischen Union profitieren Anlegerinnen und Anleger von der gesetzlichen Einlagensicherung. Ihr Kapital ist bis zu einem Betrag von 100.000 Euro geschützt.

ETFs

ETFs (Exchange Traded Funds) sind ein kostengünstiges, leicht zu verstehendes passives Anlageprodukt. Sie bilden einen bestimmten Index wie den MSCI World nach und entwickeln sich ebenso wie der Index selbst. ETFs bieten eine breite Streuung, da Anlegerinnen und Anleger gleich in verschiedene Unternehmen, Branchen und Länder investieren. Das bietet ein größeres Sicherheitspolster, weil das Risiko verteilt wird.

Börsengehandelte Indexfonds bieten Anlegerinnen und Anlegern eine deutlich höhere Rendite als sicherere Anlageformen. Dafür gehen sie allerdings auch ein höheres Risiko ein.

Zwar greift bei Wertpapieren nicht die gesetzliche Einlagensicherung, allerdings gelten sie juristisch als Sondervermögen. Wenn ein Finanzdienstleister bankrott geht, fallen Wertpapiere also nicht in die Insolvenzmasse. Das bietet Anlegerinnen und Anlegern einen gewissen Schutz.

Fonds

Aktiv gemanagte Fonds wie die Aktien-, Misch- und Rentenfonds von LAIQON, sind eine weitere Anlageform für Anlegerinnen und Anleger, die bereit sind, ein höheres Risiko für eine bessere zu erwartende Rendite einzugehen. Ein Fondsmanager wählt anhand einer festgelegten Anlagestrategie die sinnvollsten Anlagen und deren Gewichtung aus und stellt so das Portfolio des Anlegers zusammen.

Im Gegensatz zu ETFs sind aktiv gemanagte Fonds etwas kostenintensiver. Dafür hält sich der Aufwand für Investoren in Grenzen, da der Fondsmanager die Verwaltung des Depots bzw. des Portfolios übernimmt. Außerdem profitieren Anleger von der Expertise des Managers. Im Rahmen des Asset Managements bietet LAIQON verschiedene Produkte und Leistungen, die Investorinnen und Investoren beim Vermögensaufbau unterstützen.

Fazit zu Sparbuch-Alternativen

Wer heute noch gewinnbringend Geld anlegen möchte, muss sich eine Sparbuch-Alternative suchen. Selbst mit den aktuell höheren Zinssätzen bieten klassische Sparprodukte nicht die Möglichkeit, Geld zu vermehren. Weder mit einem Sparbuch noch mit Tages- oder Festgeld haben Anleger momentan die Chance mehr aus ihrem Geld zu machen. Dafür ist die Inflation weiterhin zu hoch und damit der Realzins noch immer im Minusbereich.

Die Alternative liegt im Investieren. Wer sein Geld an der Börse anlegt, sollte allerdings etwas risikoaffiner sein und vor allem über einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont verfügen. Für kurzfristige Geldanlagen lohnen sich Wertpapiere eher nicht. Darüber hinaus sollte ein robustes Finanzwissen vorhanden sein - mehr als nur Börsengeflüster.

Spezialtipp: So kündigen Sie Ihr Sparbuch

Sollten Sie über ein Sparbuch verfügen und zu einer anderen Anlageform wechseln wollen, können Sie es kündigen. Das geht entweder schriftlich über ein Formular Ihrer Bank, direkt in der Bankfiliale oder mitunter auch auf elektronischem Weg. Beachten Sie hierbei die Kündigungsfrist, die bei den meisten Instituten bei mindestens drei Monaten liegt. Erst nach Ablauf dieser Frist können Sie kostenfrei über den gesamten Betrag verfügen und ihn auf ein anderes Konto transferieren oder ihn sich auszahlen lassen.

Im nächsten Schritt könnten Sie zum Beispiel ein Depot eröffnen, um das Geld in Fonds oder ETFs zu investieren. Viele Banken gewähren die kostenfreie Auszahlung eines Betrags von 2.000 Euro pro Monat. Sollten Sie mehr Guthaben auf dem Sparbuch haben, können Sie es sich auch nach und nach auszahlen bzw. es auf ein anderes Konto überweisen lassen. So vermeiden Sie die Zahlung von Vorschusszinsen, die anfallen, falls Sie einen höheren Betrag bzw. das gesamte Guthaben auf einmal auszahlen lassen wollen. Die genaue Kündigungsfrist und eine Auskunft über die Vorschusszinsen erfahren Sie bei Ihrer Bank oder Sparkasse.

FAQ zum Sparbuch

Im Grunde handelt es sich bei einem Sparbuch um eine Sparurkunde, auf der alle Ein- und Auszahlungen dargestellt werden. Hatte man früher noch ein physisches Büchlein, ist ein Sparbuch heute häufig ein Sparkonto, zu dem der Kontobesitzer in der Regel eine Sparcard ausgestellt bekommt. Mit dieser können auch an Geldautomaten Barbeträge abgehoben werden. Ein Zahlungsverkehr, also zum Beispiel Überweisungen, sind allerdings ausgeschlossen.

Das Kapital auf einem Sparbuch ist in der EU durch die Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde und Bank geschützt. Problematisch wird es, wenn das Sparbuch verloren geht. Denn „theoretisch kann sich jeder, der im Besitz des Sparbuchs ist, das Guthaben auszahlen lassen. Für eine Auszahlung muss keine Legimitationsprüfung erfolgen“, heißt es auf der Website der Sparkasse.

Leider ja. Zum jetzigen Stand, im Jahr 2023, ist die Inflation noch immer so hoch, dass der Realzins im Minusbereich liegt. Denn vom Zinssatz, der Anlegern auf Sparbüchern oder Tages- und Festgeldkonten gewährt wird, muss die Inflationsrate abgezogen werden. Diese liegt momentan bei 7,4 Prozent (Stand: März 2023). Selbst bei einem bereits hoch angesetzten Sparbuch-Zinssatz von 1 Prozent, beträgt das Minus und damit der Wertverlust aufgrund der Inflation noch immer knapp 6 Prozent.

Das ist tatsächlich sehr individuell und hängt sowohl vom Risikobewusstsein als auch vom Anlageziel und -horizont ab. Möchten Sie kurzfristig und flexibel Geld anlegen, ohne an der Börse zu investieren, ist das Tagesgeldkonto eine gute Wahl für Ihre Finanzen. Rendite versprechen allerdings weiterhin nur Geldanlagen in Wertpapiere.

Ein Sparbrief ist ein festverzinsliches Wertpapier und funktioniert eher wie Festgeld. Ein Sparbuch ist in gewisser Weise flexibler und nicht an einen festen Zinssatz gebunden. Sparbücher können gekündigt werden, Sparbriefe dagegen nicht.

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