Wertpapiere erzielen an einigen Kalendertagen oder sogar Monaten im Jahr höhere Renditen. Man spricht in diesem Fall von Kalenderanomalien. Neben dem Montagseffekt existieren auch der Feiertags- und der Januar-Effekt.
Montagseffekt
Den Montagseffekt bezeichnen Experten auch als Wochenendeffekt. Denn Wertpapiere verzeichnen nach dem Wochenende, also am Montag, niedrigere Renditen als an den anderen Wochentagen. Fallen die Wertpapierrenditen an allen anderen Wochentagen in der Regel positiv aus, so sind sie montags meist negativ.
Mögliche Gründe sind die nach Börsenschluss am Freitag oder am Wochenende verkündeten Negativ-Meldungen von Unternehmen. Dieses Vorgehen wurde extra so festgelegt, damit Aktionäre genügend Zeit haben, sich auf die schlechten Nachrichten einzustellen und ihre nächsten Schritte gut zu planen. Zwar reagieren die Börsen dennoch negativ auf die Meldungen, allerdings sind die Reaktionen etwas schwächer als an normalen Handelstagen. An diesen würden sie vermutlich in vielen Fällen einen hektischen, unüberlegten Verkauf nach sich ziehen. Auch haben Analysen gezeigt, dass Investoren grundsätzlich dazu neigen, montags Wertpapierverkäufe durchzuführen, was sich in sinkenden Kursen niederschlägt.
Januar-Effekt
Dieser Effekt beschreibt die Hypothese, dass sich die Aktienkurse im Januar besser entwickeln als in den anderen Monaten des Jahres. Im Dezember verkaufen viele Anlegerinnen und Anleger ihre Wertpapiere, um steuerliche Verluste zu umgehen. In den ersten Januarwochen kaufen dann viele von ihnen Aktien und Co. zurück, um von steigenden Kursen zu profitieren.
Ein weiterer Grund ist das sogenannte „Window Dressing“. Professionelle Finanzverwalter tauschen Ende des Jahres in ihren Portfolios schlecht performende Aktien durch Gewinner-Wertpapiere aus. Der dadurch auf die Aktienkurse entstehende Druck nimmt im Januar ab, was zu steigenden Kursen führt. Manche Experten gehen davon aus, dass auch einfach der optimistische Start von Investoren ins neue Jahr zum Januar-Effekt führt.
Feiertagseffekt
Laut dem Feiertagseffekt versprechen Handelstage nach Feiertagen höhere Wertpapierrenditen. Als mögliche Ursache haben Experten die Verkäufe von Short-Sellern definiert. Sie versprechen sich durch Leerverkäufe fallende Kurse von Wertpapieren, die sie später günstiger wieder kaufen können. Vor den Feiertagen neigen viele Short-Seller laut Analysen dazu, riskante Papiere zu verkaufen, um kein Marktrisiko einzugehen.