Investment-Dreieck: Wie Sicherheit, Liquidität und Performance den Anlageerfolg beeinflussen

Frau analysiert Graphen

Das Investment-Dreieck ist ein Konzept, das in der Finanzbranche weit verbreitet ist und die drei Faktoren Sicherheit, Liquidität und Performance in einem Dreieck zusammenfasst. Diese drei Faktoren beeinflussen den Anlageerfolg maßgeblich.

Autor: Dr. Jan Neumann

Lesezeit: 6 Min.

22. April 2023

Die drei Bausteine des Investment-Dreiecks

Die drei Komponenten des Investmentdreiecks, Sicherheit, Liquidität und Performance, stehen im Zielkonflikt zueinander. Aus diesem Grund sind Kompromisse notwendig. Im Folgenden wird dargelegt, wie die verschiedenen Faktoren des Investment-Dreiecks zusammenspielen können und Anlegerinnen und Anleger ihre Anlagestrategie dementsprechend optimieren können.

1. Baustein: Asset Allocation – Sicherheit

Die Komponente der Sicherheit im Investment-Dreieck beschreibt den Erhalt des Vermögens. Denn jede Geldanlage ist mit einem Risiko behaftet, welches sich aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und seiner Schadenhöhe zusammensetzt.

Bei einer hohen Sicherheit muss eine schlechtere Liquidität oder eine geringere Rendite akzeptiert werden.

Um dennoch ein angemessenes Investmentportfolio zu haben, kann in diesem Zusammenhang das Portfolio mit Hilfe der Asset Allocation diversifiziert werden. Die Asset Allocation beschreibt die Verteilung des Anlagevermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Tages- und Festgeld, Immobilien oder Rohstoffe. Daneben gibt es noch die alternativen Assetklassen wie Kryptowährungen und andere Wertgegenstände. Die Wahl einer Assetklasse hängt unmittelbar mit der Risikoeinstellung des Anlegers zusammen. Dabei wählt der risikofreudige Anleger jene Assetklassen mit einer hohen Volatilität, wohingegen ein risikoscheuer Anleger risikolose Anlagen bevorzugt. Die richtige Asset Allocation ist ein wesentlicher Faktor für den Anlageerfolg. Eine gute Streuung von Finanzprodukten und die Verteilung von Risiken über verschiedene Anlageklassen kann das Risiko reduzieren und gleichzeitig die Rendite maximieren. Allerdings sollte die Asset Allocation auch auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Anlegers abgestimmt sein. Darüber hinaus muss jede Assetklasse hinsichtlich der künftigen Rendite eingeschätzt werden und in Relation zu einer risikolosen Anlage-Alternative gesetzt werden.

2. Baustein: Liquidität

Die Komponente der Liquidität beschreibt die Verfügbarkeit der eingesetzten Anlagesumme. Dabei stellt sich die Frage, wie schnell eine Einlage liquidiert werden kann. Dabei gilt je schneller, einfacher und bequemer eine Anlage aufgelöst oder veräußert werden kann, desto liquider ist die Anlage.

Beispiel: Sichteinlagen sind beispielsweise täglich in Bargeld umwandelbar, dagegen sind Termin- und Spareinlagen mit einer Laufzeit bzw. Fristigkeit ausgestattet, was die Umwandlung in Bargeld erschwert.

Im Zusammenhang mit der Liquidität spielen die Kosten, die bei einer Anlage anfallen, ebenfalls eine Rolle und können den Anlageerfolg erheblich beeinflussen. Zu den Kosten gehören beispielsweise die Gebühren für den Anlageberater, Transaktionskosten, Verwaltungskosten und Depotgebühren. Die Kosten für den Anleger entstehen auch durch die Auswahl des Börsenplatzes sowie der Handelszeiten. Daraus ergeben sich unterschiedliche An- und Verkaufskurse. So nutzen beispielsweise Hedgefonds  die Preis-, Kurs- und Zinsunterschiede auf unterschiedlichen Märkten aus, um die Kurse anzugleichen.

Es ist wichtig, dass Anleger die Liquidität im Blick behalten und darauf achten, dass sie angemessen sind. Insbesondere bei langfristigen Anlagen können schon geringe Unterschiede in den Kosten große Auswirkungen auf die Rendite haben.

Die Liquidität steht im Zielkonflikt mit der Rendite und der Sicherheit. Denn eine Geldanlage mit hoher Liquidität ist meist verbunden mit einer niedrigeren Rendite.

3. Baustein: Performance

Die Performance, also die Wertentwicklung der Anlage, ist ein weiterer wichtiger Faktor im Investment-Dreieck. Eine hohe Rendite ist das Ziel jeder Anlage, jedoch ist es wichtig, dass die Rendite nicht auf Kosten eines hohen Risikos erzielt wird. Im Optimalfall sollten Risiken der Anlageklasse frühestmöglich identifiziert, analysiert und beurteilt werden. Eine gute Performance sollte deshalb immer im Verhältnis zum Risiko betrachtet werden. Zudem sollten Anleger darauf achten, dass die Performance auf langfristige Perspektiven ausgelegt ist und nicht auf kurzfristige Gewinne.

Wie optimiert man das Investment-Dreieck?

Um das Investment-Dreieck anwenden zu können, sollten Anleger zunächst ihre Ziele und Risikobereitschaft definieren und darauf basierend eine geeignete Asset Allocation wählen. Unter dieser Prämisse können Anleger auf breit diversifizierte Anlageprodukte wie ETFs oder Investmentfonds zurückgreifen. Weiterhin sollten Anleger auf eine möglichst kostenoptimierte Anlagestrategie achten. Hierbei können beispielsweise Online-Broker oder Robo-Advisors helfen, die oft niedrigere Gebühren als herkömmliche Banken berechnen.

Fazit zum Investment-Dreieck

Das Investment-Dreieck bietet einen ganzheitlichen Ansatz für die Anlagestrategie und verdeutlicht, wie Asset Allocation, Kosten und Performance miteinander in Zusammenhang stehen. Anleger sollten bei der Wahl ihrer Anlagestrategie alle drei Faktoren im Blick behalten und darauf achten, dass sie auf ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist. Eine gute Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und eine möglichst kostenoptimierte Anlagestrategie können dabei helfen

Spezialtipp: Ziehen Sie einen Asset Manager hinzu

Asset Manager sind auf die Verwaltung von Vermögenswerten spezialisiert. Ein guter Asset Manager ist in der Lage, eine Anlagestrategie zu entwickeln, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse als Anleger zugeschnitten ist und eine möglichst hohe Rendite bei vertretbarem Risiko zu erzielen. Hierbei ist es wichtig, dass der Asset Manager über eine solide Expertise und Erfahrung im Bereich des Anlageportfoliomanagements verfügt, wie es bei LAIQON in gleich drei Segmenten – Asset Management, Wealth Management und Digital Wealth der Fall ist. Denn das Asset Management ist ein wichtiges Hilfsmittel im für das Investment-Dreieck und hilft bei Anlageentscheidungen.

FAQ zum Investment-Dreieck

Das Investment-Dreieck hilft Anlegerinnen und Anlegern dabei, ihre Anlagestrategie zu planen und Entscheidungen zu treffen. Es verdeutlicht, dass ein Gleichgewicht zwischen Rendite, Risiko und Liquidität wichtig ist und dass eine Veränderung eines Faktors Auswirkungen auf die anderen haben kann. Das Verständnis des Investment-Dreiecks kann helfen, die eigenen Ziele, den Zeithorizont und die Risikobereitschaft bei Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen.

Die Anwendung des Investment-Dreiecks auf Ihre Anlagestrategie erfordert eine sorgfältige Abwägung der verschiedenen Aspekte. Sie sollten Ihre Renditeerwartungen, Risikotoleranz und Liquiditätsbedürfnisse berücksichtigen. Eine ausgewogene Diversifikation über verschiedene Anlageklassen kann helfen, das richtige Gleichgewicht zu finden und Ihr Portfolio zu optimieren.

Das Investment-Dreieck berücksichtigt auch die Liquidität, d.h. wie schnell Sie auf Ihr investiertes Kapital zugreifen können. Anlagen mit höherer Liquidität ermöglichen es Ihnen, Ihr Geld schneller abzuziehen, während weniger liquide Anlagen eine längere Haltedauer erfordern. Die Wahl der Liquidität hängt von Ihren kurz- und langfristigen finanziellen Zielen sowie von Ihrer finanziellen Situation ab.

Im Investment-Dreieck müssen oft Kompromisse eingegangen werden. Wenn Sie beispielsweise höhere Renditen erzielen möchten, müssen Sie möglicherweise höhere Risiken eingehen oder auf Liquidität verzichten. Wenn Ihnen die Sicherheit wichtig ist, kann dies zu niedrigeren Renditen führen. Es ist wichtig, Ihre Prioritäten zu kennen und die Trade-offs zu verstehen, die mit verschiedenen Anlageentscheidungen verbunden sind.

Ja, das Investment-Dreieck kann auf verschiedene Aspekte einer Anlageentscheidung angewendet werden, wie z.B. Steuern, Kosten und Nachhaltigkeit. Anlegerinnen und Anleger sollten bei der Entscheidung für eine Anlage nicht nur das Investment-Dreieck, sondern auch diese anderen Faktoren berücksichtigen, um eine umfassende und fundierte Entscheidung zu treffen.

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