Die 10 besten Wertanlagen

Beginnen wir mit einer Wertanlage, die sicher noch recht bekannt ist: Autos. Oder besser gesagt: alte, wertvolle Autos. Es gibt zahlreiche Sagen rund um edle Karossen, die in düsteren Garagen ihr Dasein fristen und nach Jahrzehnten von Fahrzeug-Liebhabern aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden. Einmal auf Vordermann gebracht, bringen diese Oldtimer dem „Finder“ beim Verkauf eine unfassbare Summe ein. Die Geschichten mögen wahr sein, dennoch sind sie selten.

Unbestreitbar gibt es aber viele Autofans, die nach sehr gut erhaltenen Fahrzeugen aus vergangenen Jahrzehnten suchen und beim Kauf bereitwillig eine Menge Geld zahlen. Richtig rentabel sind allerdings nur wenige Autos. Wer beispielsweise einen Mercedes 300 SL, den flügeltürigen Sportwagen aus den 1950er Jahren, sein Eigen nennen will, muss bis zu einer Million Euro auf den Tisch packen.

Als Wertanlage eignen sich Oldtimer deswegen nur für diejenigen, deren Herz für Autos schlägt, die den alten Wagen pflegen und die Zusatzkosten für Ersatzteile und Wartung nicht scheuen.

Wein, Whiskey, aber auch Tee versprechen unter Umständen gute Gewinne und eignen sich bedingt als Wertanlage. Wichtig: Auch hier sollten Sie Wissen mitbringen.

Wenn Sie Ihr Geld in edle Tropfen investieren wollen, reicht es nicht, zur teuren Flasche Wein zu greifen und diese im Weinkeller zu lagern. Ein renditeträchtiger Wein sollte bereits gekauft werden, wenn er noch im Fass gelagert wird. Dank Subskriptionen, das sind Vorverkaufsangebote, winken beste Preise für hochwertigste Weine. Diese Primeurweine lagern danach weitere anderthalb bis zwei Jahre und werden dann abgefüllt an die Käuferinnen und Käufer geschickt. Bewahren Sie die Flasche Wein unter besten Bedingungen auf (es darf nicht zu trocken und nicht zu kalt sein), erhöht sich ihr Wert um fünf bis zehn Prozent pro Jahr.

Schlägt Ihr Herz eher für Whiskey, erwartet Sie unter Umständen eine noch höhere Rendite. Der Rare Whiskey Apex gibt an, dass der Wert der gelisteten Whiskeys in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist – um mehr als 500 Prozent.

Auch manch antialkoholisches Getränk lohnt sich als Wertanlage: Der Pu Erh-Tee, die teuerste Teesorte der Welt, kostet zwischen 100 und 1000 Euro je Kilogramm. Unklar ist, weshalb sich der Wert der Teeblätter, deren heilende Wirkung nie bewiesen wurde, dennoch seit Anfang des Jahrtausends vertausendfacht hat. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird.

Wer Wein, Whiskey und Tee als Wertanlage ins Auge fasst, muss zunächst für die geeigneten Rahmenbedingungen und die richtigen Möglichkeiten der Lagerung sorgen und sich, sofern noch nicht vorhanden, das passende Wissen aneignen.

Wer viel Zeit mitbringt und laufende Kosten nicht scheut, kann auch Bonsais als Wertanlage ins Auge fassen. Pre-Bonsais, also Baumrohlinge, werden bereits ab 100 Euro verkauft. Wer das zarte Pflänzchen sein Eigen nennt, sollte einen Bonsai-Gestalter mit der Pflege des Bäumchens beauftragen. Denn dann ist es recht wahrscheinlich, dass sich ein grünes Kunstwerk aus dem Rohling entwickelt. Allerdings dauert das mehrere Jahrzehnte – dann aber sind Bonsais durchaus mehrere tausend Euro Wert. Besonders alte und gepflegte Pflanzen werden in Japan für über 100.000 Euro verkauft.

Aber Achtung: Die Bäumchen verzeihen keine Fehler. Macht man etwas falsch, ist die Wertanlage dahin und das Geld verloren.

Wessen Herz anstatt für Pflanzen, eher für Tiere schlägt, könnte mit Kois als Wertanlage glücklich werden. Die schlauen Zierfische kosten als Jungtier weniger als 100 Euro. Aber Achtung: Die Fische können bis zu 20 Kilogramm schwer werden, sie brauchen viel Platz im Teich und vertilgen täglich bis zu fünf Prozent ihres Körpergewichtes an Nahrung. Das Futter kostet 20 Euro pro Kilogramm. Sie sehen: Auch ein Investment in Zierfische kostet Geld.

Wer allerdings nach vielen Jahren – Kois können bis zu 100 Jahre alt werden – ein Exemplar sein Eignen nennt, dessen Farbe und Musterung gefragt ist, kann beim Verkauf des Tiers einen vier- bis fünfstelligen Betrag einnehmen. In Japan werden sogar Beträge bis zu einer Million Euro aufgerufen. Ein Grund, sie in die Liste der 10 besten Wertanlagen aufzunehmen.

Der Nachteil beim Investment in die edlen Zierfische: Die Tiere können krank werden oder sich bezüglich der Körperform und Musterung doch anders entwickeln als anfangs gedacht.

Auch begehrte Gegenstände, die meist kunsthandwerklicher oder künstlerischer Art und normalerweise über 100 Jahre alt sind, können sich als gute Wertanlage entpuppen und dürfen unter den 10 besten Wertanlagen nicht fehlen. Der Antiquitätenmarkt wird allerdings von Fälschungen übersät; zusätzlich gibt es nur wenige Abnehmer. Wer z. B. sein antikes Möbelstück vom Dachboden gewinnbringend verkaufen möchte, sollte sich auskennen und am besten über ein weit verzweigtes Netzwerk potenzieller Käufer verfügen.

Haben Sie einen echten Schatz von der Uroma in der Garage und wollen ihn verkaufen? Dann müssen Sie darauf achten, dass sich der Gegenstand in einem hervorragenden Zustand befindet. Nur so erzielen Sie möglichst hohe Preise. Antiquitäten als Wertanlage sind deshalb aufwendig, weil sie gelagert werden müssen und nicht klar ist, an welchen Möbeln oder Gegenständen in einigen Jahren überhaupt noch Interesse besteht.

Auch mit Kunst können Anlegerinnen und Anleger gute Renditen erzielen. Dazu haben sie entweder die Möglichkeit, sich für Werke bekannter und beliebter Künstlerinnen und Künstler zu entscheiden oder auf Nachwuchstalente zu setzen – in der Hoffnung, dass ihre Werke an Beliebtheit zunehmen und damit auch der Preis steigt. Unter Experten gelten vor allem Gemälde als geeignete Wertanlage, denn sie versprechen die besten Renditen und werden am häufigsten nachgefragt, was ihren Verkauf erleichtert.

Gemälde von Pablo Picasso, Jean-Michel Basquiat, Andy Warhol und Claude Monet gelten als besonders renditestark. Auch Werke von Udo Lindenberg und Otto Waalkes verzeichneten in den vergangenen Jahren enorme Preissteigerungen. Bei den erstgenannten müssen Investoren allerdings schon beim Kauf kräftig in die Tasche greifen: Mitte der 1990-er Jahre kaufte ein Anleger das Gemälde „Les femmes d’Alger. Version O.“ von Pablo Picasso für 32 Millionen US-Dollar. 2015 wurde es für 179 Millionen versteigert – eine nicht zu verachtende Rendite, die in diesem Ausmaß aber wohl eher eine Ausnahme darstellt.