10 spannende Aktien-Fakten

Um Aktien ranken sich so manche Mythen und noch immer hält sich fest der Glaube, dass die Wertpapiere viel zu riskant und ohnehin nur etwas für Experten seien. Doch was ist dran an dem Argument? Welche interessanten Geschichten rund um Aktien gibt es zu erzählen und welche Fakten sind wissenswert? Wir blicken auf zehn aufschlussreiche Aktien-Fakten.

Autor: Marie-Sophie Petersen

Lesezeit: 10 Min.

18. Januar 2023

1. Aktien und Börsen gibt es schon seit mehreren Jahrhunderten

Tatsächlich sind Wertpapiere und der Handel mit ihnen gar nicht so neu, wie man denken mag. 1409 entstand in der Handelsstadt Brügge im heutigen Belgien die erste Börse. Italienische Kaufleute trafen sich im Haus der Kaufmannsfamilie Van der Beurze mit Händlern aus Brügge, um Handel zu treiben. Der Name der Familie wurde zum Wort für den Handelsplatz der Stadt und ausländische Kaufleute adaptieren ihn und nutzten ihn in ihrer Sprache.

Mit der Zeit entstanden weitere Börsen in vielen anderen Ländern. Die ersten Börsen in Deutschland wurden 1540 in Nürnberg und Augsburg gegründet, die Frankfurter Wertpapierbörse erst 1585. Die London Stock Exchange gibt es seit 1571, die New York Stock Exchange erwachte erst 200 Jahre später zum Leben, nämlich 1792. Heute gibt es in Deutschland acht Wertpapierbörsen, weltweit sind 60 große Börsen aktiv.

2. Das war die erste Aktie der Welt

Bereits Ende des 13. Jahrhunderts konnten Teilhaber einer Kupfermine in der Stadt Falun in Schweden Anteilscheine erwerben. Mit einer Aktie erwarb man ein Achtel der Mine, die tatsächlich bis ins Jahr 1992 betrieben wurde. Handelbar war diese Aktie allerdings noch nicht. Die ersten Wertpapiere dieser Art gab es ab 1602.

Die erfolgreichsten Gewürzhändler Amsterdams, später als „Pfeffersäcke von Amsterdam“ bekannt, schlossen sich zur Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oostindische Compagnie V.O.C.) zusammen. Kaufleute, Städte und Provinzen konnten sich in Form von Anteilsscheinen beteiligen. Diese Aktien konnten gehandelt werden – die älteste bekannte Originalaktie der V.O.C. aus dem Jahr 1606 befindet sich heute in der Börse von Amsterdam – versichert mit einer Summe in Millionenhöhe.

3. Die teuersten Aktien der Welt sind…

Zu den verblüffendsten Aktien-Fakten zählt wohl dieser hier: Die Aktie von Berkshire Hathaway, der Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett, zu der unter anderem der Versicherer Geico, der Batteriehersteller Duracell und die Restaurantkette Dairy Queen gehören, rangiert auf Platz 1 der teuersten Aktien der Welt. Wer die A-Aktie des Unternehmens erwerben möchte, muss aktuell stolze 432.000 Euro auf den Tisch legen. Sie kratzte kürzlich sogar die 500.000 Euro-Marke.

Etwas günstiger, aber vor allem süßer, können Anlegerinnen und Anleger den zweitteuersten Anteilsschein erwerben: Er stammt vom Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli und kostet derzeit über 102.000 Euro. Auf Platz 3 rangiert der deutsche Immobilienkonzern Bastfaserkontor, dicht gefolgt vom Berliner Zoo. Die Bastfaserkontor-Aktie erhalten Investorinnen und Investoren für vergleichsweise schlapp anmutende 9.000 Euro, die Wertpapiere des Zoologischen Gartens Berlin kosten pro Stück 8.050 Euro.

4. Hier werden die wenigsten Aktien gehandelt

Neben den großen Handelsplätzen der Welt, wie New York Stock Exchange, NASDAQ und Tokyo Stock Exchange, leben die Aktienmärkte auch von vielen kleinen Börsen. Sehr kleine, im Vergleich zu den oben genannten. Sie befinden sich in Ruanda, Kambodscha, Myanmar, den Malediven und Seychellen. An der Börse in Kambodscha können insgesamt nicht einmal zehn Aktien gehandelt werden, in Kigali, Ruanda, sind es genau zehn Unternehmen, an denen man sich über die Börse beteiligen kann.

5. Insgesamt sind Aktien von über 40.000 Unternehmen weltweit gelistet

Anlegerinnen und Anleger konnten 2021 weltweit in ca. 41.000 Unternehmen investieren. Die Marktkapitalisierung aller börsennotierten Unternehmen weltweit belief sich laut Statista im Jahr 2019 auf 83,5 Billionen US-Dollar. Die Markkapitalisierung, auch als Börsenwert bezeichnet, ergibt sich aus dem aktuellen Aktienkurs, der mit der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien multipliziert wird.

6. Von Bullen und Bären

Tatsächlich gibt es auch tierische Aktien-Fakten: Haben Sie sich schon immer gefragt, wieso Bulle und Bär die zwei Phasen eines Börsenzyklus symbolisieren? Der Bullenmarkt, auch Hausse (französisch für Anstieg, Steigerung) genannt, steht für die Phase anhaltend steigender Kurse. Als Bärenmarkt, auch Baisse (französisch für Rückgang, Abnahme) genannt, wird hingegen die Phase der anhaltend sinkenden Börsenkurse bezeichnet.

Im Kampf stößt der Bulle mit seinen Hörnern nach oben, um den Angreifer in die Flucht zu schlagen; der Bär hingegen schlägt mit seinen Pranken von oben auf den Feind ein. Der erste kämpft also von unten nach oben (steigende Kurse), der andere hingegen von oben nach unten (fallende Kurse). In Goldgräberzeiten schickten die Menschen in Kalifornien Bullen und Bären, meist Longhorns gegen Grizzlys, in Arenen gegeneinander in den Kampf. Man vermutet, dass diese Art des Tierkampfes schließlich die Grundlage bildete, um später die Börsenphasen mit Bulle und Bär zu kennzeichnen.

7. Aktien sind nicht nur etwas für Kenner

Neben den spannenden Aktien-Fakten gibt es auch solche, die grundlegend wichtig sind. Zum Beispiel diesen hier: Mittlerweile gibt es zahlreiche Angebote für Investorinnen und Investoren, ihr Geld an den Aktienmärkten anzulegen – Aktien sind nicht mehr nur Experten vorbehalten. Der Kauf und ggf. Verkauf von Einzelaktien ist dabei recht zeitaufwändig und tatsächlich eher für Kenner geeignet, die sich mit der Materie sehr gut auskennen.

Doch es gibt auch die Möglichkeit, in aktive oder passive Aktienfonds zu investieren und dabei nicht nur Zeit, sondern bei der zweiten Alternative auch Geld zu sparen. Die passiven, börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds = ETFs) bieten Anlegerinnen und Anlegern eine einfache und kostengünstige Option, ihr Geld an den Aktienmärkten zu investieren.

Noch einen Schritt weiter gehen Robo Advisor. Mit den digitalen Vermögensverwaltern, die sich automatisiert um die Geldanlage kümmern, sparen Anleger Zeit und Aufwand. Der LAIC ADVISOR® z. B. unterstützt Investoren mithilfe künstlicher Intelligenz bei ihrer Geldanlage. Wer heutzutage sein Vermögen mithilft von Aktien aufbauen will, hat viele Möglichkeiten – je nach Kenntnisstand, Zeit und Aufwand findet sich für jeden der passende Aktienfonds.

8. Aktien muss man nicht ständig im Blick haben

Noch immer gehen viele davon aus, dass man sich ständig um sein Portfolio kümmern muss, wenn man Geld in Aktien bzw. Aktienfonds anlegt. Doch eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Hat man sich initial – je nach Anlageziel, Risikobereitschaft und Anlagehorizont – für die richtigen Produkte entschieden, muss man gar nicht mehr so viel machen. Denn ständig zu schauen, wie die Aktienkurse stehen, verleitet im schlimmsten Fall nur zu hektischen Verkäufen.

Verhaltenswissenschaftler haben sogar herausgefunden, dass die Risikobereitschaft von Investorinnen und Investoren immer mehr abnimmt, je häufiger sie ihr Portfolio kontrollieren. Weniger ist mehr lautet das Motto: Haben Sie ein gut strukturiertes, breit gestreutes Portfolio aufgebaut bzw. aufbauen lassen, reicht ein Blick darauf einmal im Quartal, Halbjahr oder sogar im Jahr vollkommen aus. Lassen Sie Ihr Geld in Ruhe für sich arbeiten.

9. Aktien sind für langfristige Geldanlagen gedacht

Wenn Sie Ihr Kapital in Aktienfonds anlegen, müssen Sie sich bewusst sein, dass es sich nicht um eine kurzfristige Geldanlage handelt. Aktien können nur dann ihren Wert entfalten, wenn sie über mehrere Jahre gehalten werden. Denn so können Verluste wieder wett gemacht werden und dann winken in der Regel auch gute Renditen. Wer sein Geld nur kurzfristig investieren möchte, sollte auf andere Anlage-Produkte ausweichen.

10. Die Dividende macht’s

Die Dividende, also der Teil des Gewinns eines Unternehmens, den es an seine Aktionäre ausschüttet, macht auf lange Sicht gesehen die Rendite einer Aktie aus. Berechnungen der Finanzmarktforscher Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton zufolge, „trug die Dividendenrendite seit 1900 rund 80 Prozent zur Gesamtrendite am Weltaktienmarkt bei“, schreibt Markus Neumann vom Onlinemagazin Fairvalue. „Je länger der Anlagezeitraum, desto wichtiger werden die reinvestierten Dividenden“, fasst er zusammen.

Fazit

Von all den Aktien-Fakten ist einer besonders wichtig: Die Welt der Aktien ist heute definitiv nicht mehr nur den Finanzexperten vorbehalten. Viele verschiedene Produkte geben auch denjenigen von uns, die möglichst wenig Zeit und Aufwand investieren möchten, die Möglichkeit ihr Kapital an den Aktienmärkten anzulegen und Vermögen aufzubauen. Es gibt dabei nur ein paar grundlegende Dinge zu beachten.

Spezialtipp: Anlegen wie Warren Buffett

Mit sechs Jahren verkaufte er gewinnbringend Coca-Cola-Flaschen, kaufte mit elf seine ersten Aktien und machte im Alter von 13 Jahren seine erste Steuererklärung. Heute zählt der mittlerweile 92-jährige Warren Buffett dank seiner Investmentstrategien zu den bekanntesten und erfolgreichsten Investoren und zu den reichsten Menschen der Welt.

Einmal im Jahr teilt er in einem mehrseitigen Brief u. a. seine Gedanken zu den Aktienmärkten und wissenswerte Aktien-Fakten. Das Schreiben richtet sich an die Investoren von Berkshire Hathaway, dessen Geschäftsführer Buffett ist, wird aber von Anlegerinnen und Anlegern weltweit gelesen. Buffett verweist, wie schon so oft, auch in diesem Jahr darauf, dass langfristiges Anlegen entscheidend für den Erfolg einer Anlage sei. Investoren sollten dabei stets die langjährige Geschäftsentwicklung eines Unternehmens im Blick haben, anstatt es als kurzfristig geschickten Zu- oder Verkauf zu betrachten.

Die Langfristigkeit und der Glaube an das Geschäftsmodell eines Unternehmens, an seine Führung und Mitarbeiter haben sich für Warren Buffett schon mehrfach ausgezahlt. Er verweist dabei z. B. auf seine langjährige Beteiligung an Coca-Cola. 1994 hatte Berkshire den Kauf von 400 Millionen Coca-Cola-Aktien für insgesamt 1,3 Mrd. US-Dollar abgeschlossen. Ende 2022 lag der Wert der Aktien bei satten 25 Mrd. US-Dollar. Langfristigkeit zahlt sich also aus. Oder wie Buffett selbst einst sagte: „Wenn Du nicht bereit bist, eine Aktie für zehn Jahre zu halten, solltest Du auch nicht darüber nachdenken, sie für zehn Minuten zu besitzen.“

FAQ zu Aktien

Eine Aktie ist ein Anteil eines Unternehmens, den Anlegerinnen und Anleger im Gegenzug für ihr investiertes Kapital erhalten. Unternehmen verkaufen Anteile, um Kapital einzunehmen und dadurch ihr Wachstum voranzutreiben. Mit dem Kauf einer Aktie erhält der Aktionär auch verschiedene Rechte wie Vermögens- und Verwaltungsrechte.

Nein, denn Investitionen am Aktienmarkt sind immer spekulativ und damit mit Risiko verbunden. Wer sinnvoll und mit gewisser Absicherung in Aktien investieren will, kommt an einer langfristigen Geldanlage nicht vorbei. Wichtig ist außerdem eine breite Streuung – also ein Investment in verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, Ländern, Regionen.

Die Geldanlage am Aktienmarkt verspricht besonders hohe Rendite, die mit alternativen Anlageprodukten nicht zu erreichen sind. Wer also langfristig Vermögen aufbauen möchte, dem bieten Aktien eine gute Möglichkeit. Ein weiteres Plus: Aktionäre erhalten nicht nur regelmäßig eine Dividende, sie bestimmen auch die wichtigen Entscheidungen eines Unternehmens mit.

Dazu reicht ein schneller Blick ins Internet oder in spezielle Apps. Am besten hat man dazu die Wertpapierkennnummer oder den ISIN-Code zur Hand. In den meisten Fällen genügt auch der Name der Aktie. Die Kurse der größten an den Börsen gelisteten Unternehmen werden auch in Nachrichtensendungen im Fernsehen vermeldet.

Wer langfristig Geld in Aktien anlegen kann und so früh wie möglich anfängt, kann mit den Wertpapieren durchaus ein finanzielles Polster fürs Alter aufbauen. Wichtig ist, dass man kurz vor der Auszahlung beginnt, das in Aktien investierte Geld nach und nach in sicherere Anlageprodukte wie Anleihen umzuschichten. So minimiert man die Gefahr mit dem gesamten aufgebauten Vermögen, in eine Phase abfallender Kurse zu schlittern.

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