Interview mit Achim Reppert

Gold im Höhenrausch, wie lange noch?

Der Goldpreis hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung hingelegt und neue Rekordhöhen erreicht. Viele Anleger fragen sich nun, ob dieser Aufwärtstrend noch anhält oder ob es Zeit für eine Neuausrichtung ihrer Anlagestrategie ist. Um mehr Klarheit zu gewinnen, haben wir mit Achim Reppert, Vermögensverwalter bei der BV Bayerische Vermögen GmbH,  gesprochen. In diesem Interview gibt er Einblicke in die aktuellen Marktentwicklungen und die wichtigsten Einflussfaktoren.

Autor: Achim Reppert

Lesezeit: 8 Min.

17. März 2025

Der Goldpreis hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Rallye hingelegt und neue Rekordhöhen erreicht. Herr Reppert, als erfahrener Vermögensverwalter – wie bewerten Sie die aktuelle Situation?

Achim Reppert:  Tatsächlich hat sich der Goldpreis in den letzten Jahren außergewöhnlich stark entwickelt. Seit Anfang 2021 hat er rund 70% zugelegt. Alleine im Jahr 2024 konnte Gold in Euro mit einem Anstieg von 36% glänzen. Diese Entwicklung wurde durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter sinkende Zinsen, geopolitische Unsicherheiten und massive Käufe durch Zentralbanken.

 

Können Sie diese Faktoren etwas näher erläutern?

Achim Reppert:  Gerne. In erster Linie orientiert sich die Notierung an der Angebots- und Nachfragesituation für Gold. D.h. neben den Goldfördermengen beeinflusst auch das Anlegerverhalten die Wertentwicklung. Die wichtigsten Einflussfaktoren für die Kursentwicklung sind: 
Sinkende Zinsen: In einem Niedrigzinsumfeld wird Gold als zinslose Anlageform attraktiver, da die Opportunitätskosten geringer sind.
Geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten: Krisen und politische Spannungen – wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg – treiben Investoren in sichere Häfen wie Gold.
Zentralbankkäufe: Insbesondere Schwellenländer haben ihre Goldreserven in den letzten Jahren erheblich aufgestockt. Im Jahr 2024 waren besonders Polen, Indien und China nennenswerte Goldkäufer. 
Inflation: In Zeiten hoher Inflation – wie in den Jahren 2022, 2023 – suchen Anleger nach Vermögenswerten mit Werterhalt. Gold steigt tendenziell, wenn Währungen Ihre Kaufkraft verlieren. 
Industrielle Nachfrage: Gold wird nicht nur als Anlage genutzt, sondern auch in der Elektronik- und Medizintechnik stark nachgefragt.

 

Analysten prognostizieren, dass der Goldpreis bis Ende 2025 auf 3.000 US-Dollar pro Unze steigen könnte. Teilen Sie diese Einschätzung?
 

Achim Reppert:  Wir sind der Meinung, dass präzise Prognosen trotz langjähriger Erfahrung an den Kapitalmärkten nicht möglich sind. Wir schätzen daher mithilfe unserem umfangreichen Indikatoren-Setup regelmäßig die aktuelle Marktlage ein. Gold befindet sich übergelagert in einem Bullenmarktzyklus. Aus technischer Sicht ist ein Anstieg bis in den Bereich von 3.100 - 3.200 USD durchaus möglich, solange der Aufwärtstrend nicht nachhaltig unterschritten wird.
 

 

Was bedeutet das für Anleger? Sollten sie jetzt in Gold investieren?

Achim Reppert:  In unserer Premium Vermögensverwaltung sind wir schon länger in Gold als Portfoliobaustein investiert. Auch wenn die „fetten Jahre“ vielleicht schon hinter uns liegen, sehen wir Gold als stabilisierendes Element und als eine Art Versicherung gegen wirtschaftliche und politische Unwägbarkeiten – wie wir sie gerade erleben. 

1. Risikomanagement: Gold trägt zur Diversifikation bei und reduziert das Risiko, da Gold eine geringe Korrelation mit Aktien und Anleihen aufweist. 
2. Liquidität und Handelbarkeit: Anleger sollten darauf achten, dass sie Gold bei Bedarf schnell und zu fairen Preisen handeln können.
3. Steuerliche Aspekte: Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich mit physischen Goldinvestments steuerfreie Kursgewinne erzielen. Für einzelne Finanzprodukte auf Edelmetalle gilt dies auch. 
4. Kosten und Gebühren: Neben Kauf- und Verkaufskosten sind auch Lager- und Versicherungskosten zu berücksichtigen.
5. Nachhaltigkeit und Ethik: Immer mehr Investoren legen Wert auf nachhaltige Fördermethoden.
6. Vergleich mit anderen Anlageklassen: Gold sollte immer im Kontext eines diversifizierten Portfolios betrachtet werden.
7. Technologische Entwicklungen: Die industrielle Nachfrage – auch nach anderen Edelmetallen wie z.B. Silber – könnte durch technologische Fortschritte weiter steigen.
 

Welche abschließenden Ratschläge haben Sie für Anleger?

Achim Reppert:  Gold bleibt in meinen Augen eine wertvolle Ergänzung für ein breit diversifiziertes Portfolio. In Anbetracht der turbulenten Wirtschaftslage und einer weltweit steigenden Staatsverschuldung rückt Gold immer mehr in den Fokus der Anleger. Dennoch müssen die Einflussfaktoren genau beobachtet und Anlagestrategien regelmäßig überprüft werden. Mein Rat ist, sich nicht allein auf Gold zu verlassen, sondern eine ausgewogene Anlagestrategie zu verfolgen. Eine fundierte Beratung durch einen unabhängigen Experten – der nur den Zielen und Vorgaben des Kunden verpflichtet ist – kann helfen, Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.

Über den Autor

Achim Reppert ist Vermögensverwalter bei der BV Bayerische Vermögen GmbH

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