Fondsmanager finden: Herausforderungen bei der Auswahl von Fondsmanagern für professionelle Anleger

Fondsmanager finden

Professionelle Anleger stehen vor der Herausforderung, hohe Kapitalbeträge – oftmals mit geringem Risiko – gewinnbringend anzulegen, um das Vermögen ihres Unternehmens bzw. ihrer Institution zu steigern. Ein erfolgreiches Investment geht dabei in den meisten Fällen Hand in Hand mit einem effizienten Fondsmanagement. Dazu gehören nicht nur hochwertige Fonds mit hoher Performance, sondern auch die verantwortlichen Fondsmanager. Den passenden Fondsmanager zu finden ist wichtig und entscheidet am Ende auch über die Rendite.

Autor: Manuel Woelki

Lesezeit: 8 Min.

06. Juni 2023

Warum ist ein Fondsmanager wichtig?

Fondsmanager verfügen über eine ausgeprägte Expertise im Bereich der Kapitalanlagen und verwalten einen oder mehrere Investmentfonds. Auf Grundlage ihrer Analysen und Beobachtungen des Marktes fällen sie die Entscheidungen Investmentfonds zu kaufen oder zu verkaufen. Sie verwalten das Vermögen von Unternehmen und privaten Anlegern. Institutionelle Anleger wie z. B. Versicherungen, Stiftungen, Banken oder Pensionskassen tun gut daran, sich bei ihren Investments von Fondsmanagern unterstützen zu lassen bzw. das Fondsmanagement in ihre Hände zu legen.

Professionelle Anleger sparen sich viel Zeit und Aufwand, wenn sie einen Fondsmanager mit dem Aufbau ihres Vermögens betrauen. Denn die Manager wissen, wie das jeweilige Kapital am geeignetsten angelegt wird, welche Anlageformen sich anbieten und welche Anlagestrategien am effizientesten sind.

Welche Fähigkeiten sollte ein guter Fondsmanager mitbringen?

Ein Fondsmanager sollte zunächst über eine gute Auffassungsgabe verfügen, analytisch denken können und auch unter Druck gewissenhaft und mit kühlem Kopf agieren. Kommunikativ sollte ein guter Fondsmanager ebenfalls sein, da er mit den Unternehmen, die er in seine Fonds aufnimmt, enge Kontakte pflegen muss.

Der Fondsmanager muss die Bedürfnisse, Wünsche und Ziele seiner Kundinnen und Kunden in Bezug auf ihr Investment sehr genau kennen. Auf Basis dessen erstellt er das entsprechende, individuelle Portfolio. Um die effizienteste Zusammensetzung des Fonds zu finden, wertet ein Fondsmanager Unternehmensdaten aus, analysiert Wirtschaftsentwicklungen und kann durch intensive Kontakte zu den Unternehmen und der dauerhaften Beobachtung von Wirtschaftstrends gut vorhersagen, wie sich das Unternehmen und somit die Geldanlage seiner Anleger entwickelt.

Um einen exzellenten Fondsmanager zu finden, sollten Anleger außerdem auf Unabhängigkeit und Transparenz achten. Gute Fondsmanager arbeiten unabhängig von Provisionen, stets im Sinne des Kunden und legen Risiken und Kosten offen dar.

Bei LAIQON profitieren institutionelle Anleger von der Expertise erfahrener Fondsmanager, die in ihre Portfolios nur die Titel aufnehmen, die sie nach gründlicher Analyse als geeignet bewerten. Bei der Prüfung stehen Unternehmenswert, Erträge und die Wachstumschancen des Unternehmens im Vordergrund. Durch die präzise Auswahl von Aktien-, Renten- und Mischfonds sowie Einzeltiteln decken wir unterschiedliche Anlageziele institutioneller Anleger ab.

Fondsmanager finden: Vor welchen Herausforderungen stehen professionelle Anleger?

Fondsmanager finden ist per se nicht schwierig, immerhin gibt es viele von ihnen. Den passenden Fondsmanager finden – darin liegt die Kunst. Die Performance eines Fonds hängt nicht nur von den Kosten eines Fonds und der Qualität der Fondsgesellschaft ab. Die Fondsmanager spielen eine wichtige Rolle und Anleger sollten sich vor einem Investment stets über die jeweiligen Fondsmanager informieren. Das ist nicht immer einfach, lohnt sich aber.

Bevor sich Investorinnen und Investoren für einen geeigneten Fondsmanager entscheiden, sehen sie oft den Wald vor lauter Bäumen nicht. Am Anfang erscheint die Aufgabe, sich durch den Fondsmanagement-Dschungel zu kämpfen, um den passenden Fondsmanager zu finden, recht aufwendig. Doch Anleger können sich helfen lassen. So können sie entsprechende Ratings recherchieren oder sich Unterstützung von Beratern holen, die auf die Auswahl von Fonds und Fondsmanagern spezialisiert sind.

Ist ein passender Fondsmanager gefunden, neigen Investoren häufig dazu, alle Anlageklassen bei diesem zu zeichnen. Doch Streuung ist, wie bei der Geldanlage allgemein, auch beim Fondsmanagement wichtig. Fondsmanager nutzen individuelle Strategien, die sich ja nach Investmentansatz deutlich voneinander unterscheiden können. Und nicht jeder Fondsmanager kennt sich mit jeder Anlageklasse aus und erreicht bei allen die gleiche Performance. Deshalb sollten professionelle Anleger hier etwas weiter über den Tellerrand schauen, auch, wenn sie den für sie besten Fondsmanager bereits gefunden haben.

Darauf sollten Sie bei der Auswahl ihres Fondsmanagers achten

Verschiedene Punkte helfen dabei, geeignete Fondsmanager zu finden. Professionelle Anleger sollten vorm Investment auf die nachfolgenden Kriterien achten, die das Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar zusammengestellt hat:

1. Kontinuität

Ein Fondsmanager sollte einen Fonds seit mindestens drei Jahren verwalten. Je länger er für den Fonds zuständig ist, desto besser, denn dann offenbaren sich Muster im Anlageverhalten. Ein weiterer Pluspunkt einer langen Verbindung von Manager und Fonds: Er kennt nicht nur den Fonds, sondern auch die Strategie und das Team, mit dem er arbeitet. Aufhorchen sollten Anlegerinnen und Anleger, wenn es bei Fonds zu häufigen Wechseln der Fondsmanager kommt. Laut Morningstar kann das zum Beispiel auf „eine problematische Unternehmenskultur oder eine sehr kurzfristige Denkweise“ hindeuten.

2. Erfahrung

Es ist nicht nur relevant, wie lange ein Fondsmanager für einen Fonds zuständig ist, sondern auch wie lange er überhaupt als Fondsmanager arbeitet. „Ein sehr erfahrener Fondsmanager, der beispielsweise die Tech-Bubble (2000/2001), die Finanzkrise (2008/09) und die darauffolgende Erholung (2009ff.) mitgemacht hat, kann durch seine Erfahrungen ein viel besseres Gespür entwickeln, wie sich verschiedene Investments in unterschiedlichen Marktphasen verhalten“, so Morningstar. Auch Erfahrungen in den Bereichen Analyse, IT oder Vertrieb können relevant sein. Morningstar empfiehlt, dass ein Fondsmanager „mindestens drei bis fünf Jahre an Portfolioverantwortung gesammelt haben“ sollte.

3. Zusätzlich verwaltete Fonds

Hier lautet die Devise „weniger ist mehr“. Ein Fondsmanager, der zehn unterschiedlich ausgerichtete Fonds betraut, kann jeder Strategie nur einen Teil seiner Aufmerksamkeit widmen. Professionelle Investoren sollten sich auch darüber informieren, welche Fonds der Manager in der Vergangenheit betreut hat. Im Morningstar-Artikel heißt es: „Informationen über die zuvor verwalteten Fonds und die Zeiten, für die der Fondsmanager zuständig war, können als Track Record herangezogen werden. Dessen Relevanz hängt jedoch davon ab, ob der Manager in den zuvor verwalteten Fonds eine ähnliche Strategie verfolgt hat.“

4. Team

Wichtig ist auch, wie das Team aufgestellt ist. Arbeitet der Fondsmanager mit einem internen Team zusammen, werden Recherche, Analyse und Verwaltung auf mehrere Schultern verteilt. Auch ein Co-Manager ist sinnvoll, denn dann wissen Anlegerinnen und Anleger, dass der Fonds z. B. während eines Urlaubs des verantwortlichen Managers betreut wird.

Beim MFI Asset Management von LAIQON arbeitet z. B. ein kleines, erfahrenes Team aus sieben Portfoliomanagern – jeder mit durchschnittlich über 20 Jahren Berufserfahrung – flexibel, unabhängig und schnell, um die Ziele der institutionellen Anleger zu erreichen. Die Prämisse des MFI Asset Management lautet dabei: Chancen nutzen, während gleichzeitig Verluste minimiert werden.

5. Charakter des Fondsmanagers

Auch die charakterlichen Eigenschaften und Besonderheiten des Fondsmanagers spielen eine wichtige Rolle. Sie geben Aufschluss über sein Anlageverhalten. Stellt er sein Portfolio generell riskanter auf? Setzt er auf Wachstumstitel? Mischt er Nebenwerte bei? Investorinnen und Investoren können dazu „Interviews, frühere Portfolios oder bisherige Performancemuster“ heranziehen, rät Morningstar. Vor allem sollten sie das Verhalten des Fondsmanagers in Extremphasen betrachten, um den Fondsmanager und sein Anlageverhalten einschätzen zu können.

Fazit

Vor allem bei dem hohen Kapitalvolumen, das professionelle Anleger investieren, lohnt es sich, das Fondsmanagement in erfahrene Hände zu legen. Geeignete Fondsmanager zu finden, geht mit einigem Aufwand einher. Doch Investorinnen und Investoren sollten diesen nicht scheuen. Schließlich sollen sie sich mit der Wahl ihres Fondsmanagers wohlfühlen und ihm die Verwaltung ihres Vermögens mit gutem Gewissen übertragen. Bei der Wahl des Fondsmanagers spielen verschiedene Punkte eine Rolle, über die sich Anleger im Vorfeld informieren sollten.

Aufgrund ihrer Expertise und Erfahrung sind Fondsmanager in der Lage, häufig bessere Anlageentscheidungen zu treffen als der individuelle Investor. Sie beobachten die Märkte, können Tendenzen schneller einschätzen und schaffen es mitunter sogar eine bessere Perfomance zu erzielen als ihre Benchmark.

Ein gutes Fondsmanagement und ein geeigneter Fondsmanager helfen professionellen Anlegern beim erfolgreichen Vermögensaufbau.

Spezialtipp: Was tun, wenn ein Fondsmanager die Firma wechselt?

Mitunter wechseln Fondsmanager zu anderen Anbietern oder machen sich mit ihrem eigenen Unternehmen selbstständig. Handelt es sich um ihren Fondsmanager, stehen Investorinnen und Investoren vor der Frage, wie sie mit der Situation umgehen. Bleibt man dem Fondsmanager treu und wechselt mit ihm oder hält man dem Fonds die Treue und verbleibt bei der alten Firma?

Tatsächlich performen Fondsmanager nach einem Wechsel kurzfristig besser, wie Morningstar in einer Untersuchung herausgefunden hat. Vergleicht man die Daten der Performance in der bisherigen Firma mit der im neuen Unternehmen, zeigt sich nach einigen Jahren, dass die bessere Performance nicht von Dauer ist. „Der anfangs beobachtete Anstieg des Alphas verschwindet, wenn wir den Horizont verlängern und Fünfjahreszeiträume betrachten, in denen das durchschnittliche Alpha bei der alten und der neuen Firma im Großen und Ganzen ähnlich ist“, heißt es im Morningstar-Bericht.

Leider liegt die Lösung für Anleger nicht im Verbleib beim alten Fonds. „Im Durchschnitt ist das Alpha des alten Fonds des Managers nach dem Ausscheiden niedriger als die Leistung des Managers bei seinem neuen Haus.“ Morningstar rät bei einem Wechsel des Managers zunächst die Performance im neuen Unternehmen zu beobachten, um dem Fondsmanager dann ggf. zu folgen.

FAQ zu Fondsmanager finden

Fondsmanager analysieren nicht nur Unternehmensdaten wie Werte, Bilanzen und Wachstum. Sie lassen auch Medienberichte, makro- und mikroökonomische Daten und Trends in ihre Bewertungen einfließen. Konjunkturdaten und allgemeine Zinsentwicklungen sowie Studien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Betrachtung.

Laut Angaben der Europäischen Zentralbank sind in der EU insgesamt 12,4 Billionen Euro von privaten und institutionellen Investorinnen und Investoren in Investmentfonds angelegt. Mit 3,4 Billionen Euro an angelegtem Vermögen bildet Deutschland den größten Markt. „Innerhalb der letzten 10 Jahre wuchs das Vermögen hierzulande um durchschnittlich 8,4 Prozent pro Jahr“, heißt es in einem Bericht des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI).

Unternehmen wie die Finanzverlags- und Informationsgruppe Citywire oder das Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar erstellen Ratings, die Investoren bei der Einschätzung von Fondsmanagern helfen. Das Citywire Fonds Manager Rating misst beispielsweise die Leistung aller Fonds, die von einem Fondsmanager verwaltet werden und wird schon seit mehreren Jahrzehnten erhoben.

Im Rahmen der Ratings werden stets auch die besten Fondsmanager Deutschlands gekürt. Forbes hat auf Basis von e-fundresearch.com Anfang 2023 die Top 20-Fondsmanager aufgelistet: Auf Platz 3 landete dabei Benjamin Rüther mit seinem Fonds Catella European und auf Platz 2 Thomas Kübler und sein Fonds Catella Max. Der beste Fondsmanagers Deutschlands war im Jahr 2022 Georges Mari mit seinem Fonds RM Smart. Mit einer jährlichen Rendite von über 12 Prozent und einer gesamten Outperformance von mehr als 77 Prozent (gemessen zwischen November 2017 und Oktober 2022) landete der Fondsmanager auf dem ersten Rang.

Bei der Wahl des Fondsmanagers spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Die weiter oben erwähnten Punkte helfen Ihnen dabei, zu bewerten, ob ein Fondsmanager Sie überzeugt und zu Ihnen und Ihren Anlagezielen passt. Bedenken Sie auch, dass ein Fondsmanager nicht automatisch die beste Strategie für jede Anlageform bietet. Achten Sie auf breite Streuung beim Fondsmanagement!

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